Strafe für "No Shows"

Weitere fränkische Brauerei greift durch: Wer nicht kommt, der zahlt trotzdem

Greta Nagel

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12.1.2024, 15:30 Uhr
Das Schlenkerla ist eine historische Rauchbierbrauerei mit Gaststätte.

© Schlenkerla/ IMAGO/ Zoonar Das Schlenkerla ist eine historische Rauchbierbrauerei mit Gaststätte.

Wenn man auf der Website des Schlenkerlas einen Tisch reservieren möchte, sticht ein Satz heraus: "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir bei unangekündigtem Nichterscheinen eine Gebühr von zehn Euro pro Person verrechnen müssen", weist die Rauchbierbrauerei und Gaststätte Schlenkerla, seine Gäste hin. Auch die Kosten für vorbestelltes Essen, seien zu tragen.

Der Grund für die Gebühr, sei die Tatsache, dass das Team die Tische über längere Zeit freihalte, wenn sie reserviert seien, erklärt Matthias Trum, er leitet das Schlenkerla in Bamberg. Währenddessen könnten sich Gäste, die warten würden, nicht setzten, obwohl der Platz frei sei. Auch für die Servicekräfte sei es eine unangenehme Situation. Denn weniger Gäste bedeutet für sie weniger Trinkgeld.

Die Regelung sei nichts Neues. Es gebe sie bereits seit etwa acht Jahren. Die Gäste würden verständnisvoll darauf reagieren, sagt Trum. "Man kann die Fälle aber an einer Hand abzählen, wie oft es vorkommt, dass eine Reservierung nicht storniert wird." In den seltenen Fällen seien es keine Privatpersonen, sondern Firmen oder Reisebüros.

Der Wirt erklärt weiter: Wenn man andere Termine habe, wie beispielsweise bei der Physiotherapie oder beim Zahnarzt würde man ja auch absagen, wenn man nicht kommen kann.

Bamberger Schlenkerla will sensibilisieren, nicht abzocken

"Es geht nicht darum, die Leute abzuzocken oder dadurch einen Gewinn zu erzielen. Wir wollen damit sensibilisieren und ein Bewusstsein schaffen, doch bitte abzusagen, wenn man nicht kommt." Wenn einzelne Personen einer Gruppe fehlen würden, sei das hingegen kein Problem.

Laut Trum würden Reservierungen zudem nicht zum Image der traditionellen Gaststätte passen, das von Gemütlichkeit lebt. "Generell sind wir bei Reservierungen zurückhaltend. Für ein Drittel der Tische nehmen wir keine Reservierungen an. Wir haben also auch Platz für Laufkundschaft."

Seit der Corona-Pandemie beobachtet Trum, dass mehr Leute vorab reservieren. Während dieser Zeit seien Gäste zeitweise verpflichtet gewesen, zu reservieren, wenn sie vor Ort in einem Restaurant essen gehen wollten. Zwar sei die Zahl der Reservierungen seitdem wieder leicht zurückgegangen, der Trend habe sich aber dennoch gehalten, so Trum.

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