Initiative und Ansporn
Alles für die Umwelt: Pegnitz hat jetzt einen Klimaschutzbeirat
11.11.2021, 15:00 UhrDer 15-köpfige Klimaschutzbeirat wird mit einer Doppelspitze seine Arbeit aufnehmen: Werner Braun und Jessica Marcus wurden von den Mitgliedern einstimmig als gleichberechtigte Vorsitzende gewählt. Wie wichtig das neue Gremium auch dem Stadtrat ist, werde an der Teilnahme aller drei Bürgermeister deutlich, sagte Nierhoff bei der Begrüßung. So waren neben ihm auch seine Stellvertreter Sandra Huber und Thomas Schmidt zur Gründung gekommen.
Die Mitglieder des Klimaschutzbeirates wurden auf Vorschlag der im Stadtrat vertretenen Fraktionen berufen. Vom Stadtrat selbst ist bewusst niemand vertreten.
Dass sich die Gruppierungen über die Personalien Gedanken gemacht haben, zeigt die Zusammensetzung des Beirats: Es ist ein illustres und beruflich breit aufgestelltes Spektrum interessierter Leute. Das reicht von Förster, Landwirt, Energieberater und der Fischzüchterin über Recycling-Fachkraft, Unternehmer und Polizist bis zum aktiven Naturschützer und Hobbygärtner.
Was ist nun die Aufgabe des Gremiums? In Bayreuth wird der Beirat den Stadtrat und seine Ausschüsse in allen Bereichen der Stadtentwicklung, die von größerer stadtklimatischer Bedeutung sein könnten, durch Stellungnahmen von Experten und fachliche Expertisen unterstützen. Darunter fallen unter anderem Bauleitplanverfahren, städtebauliche Konzepte, Mobilitäts- und Verkehrsprojekte sowie konkrete Bauvorhaben von gesamtstädtischer Bedeutung. Der Beirat gibt dort fachliche Anregungen und Empfehlungen ab. Dieser unterstützt den Stadtrat und die Verwaltung als sachverständiges Gremium bei der Vorbereitung von Entscheidungen der Stadtentwicklung.
Regelung in Bayreuth
Die Zusammensetzung des Bayreuther Gremiums ist etwas anders als in Pegnitz: Dort gehören dem Beirat neben dem Oberbürgermeister und je einem Mitglied der Stadtratsfraktionen auch Vertreter der Universität, des Klinikums, der oberfränkischen Wirtschaftskammern, der Stadtwerke, der Verbände VCD und ADFC, des Landkreises Bayreuth sowie der relevanten Referate und Dienststellen der Stadtverwaltung an.
In der Satzung des Pegnitzer Klimaschutzbeirats sind folgende Aufgaben festgelegt: Er berät die Stadt bei der Erarbeitung und Umsetzung ihrer Klimaschutzziele, unterstützt die dazu notwendige Kommunikation, stößt die Fragen des öffentlichen Klimaschutzes an und dient als Bindeglied zwischen den verschiedenen Akteuren. Der Beirat regt deren Mitwirkung und die eigenständige Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen an.
Weiter heißt es: Der Beirat informiert sich in seinen Sitzungen über klimarelevante Aktivitäten der Stadt und bezieht dazu Stellung.
Der Beirat kann in allen Energie- und Klimaschutzangelegenheiten Empfehlungen an den Stadtrat und die Verwaltung aussprechen, Projekte vorschlagen, die Einhaltung der Klimaschutzziele der Stadt beobachten und auf Zielabweichungen hinweisen, Empfehlungen und Forderungen an Land oder Bund formulieren, eine unabhängige Öffentlichkeitsarbeit betreiben, das städtische Klimaschutzmanagement unterstützen und Handlungsempfehlungen geben.
Ursprung des Pegnitzer Klimaschutzbeirats ist die Unterzeichnung der Klimaschutzerklärung für die Region Bayreuth im Jahr 2007. Die Unterzeichner erkennen darin den nachhaltigen Schutz des Klimas als zentrale Aufgabe des 21. Jahrhunderts an.
Diese verpflichten sich, aktiv für die Ziele der Klimaregion Bayreuth einzutreten und für die Beteiligung an der Initiative zu werben sowie in Arbeitsgruppen konkrete Maßnahmen und Projekte zu den Zielen der Klimaregion zu erarbeiten.
Begrenzung der Erderwärmung
Im November 2019 hat der Pegnitzer Stadtrat die Klimakrise einschließlich der lokalen Klimaveränderungen per Beschluss anerkannt und sich verpflichtet, Schritte zur Begrenzung der Erderwärmung zu vollziehen. Hierzu wurde die Berufung eines Klimaschutzbeirats unter Einbeziehung von Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Gesellschaft beschlossen. Der Beirat soll in engster Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanagement und der Stadt ein Leitbild Klimaschutz sowie einen Kriterienkatalog für Anpassungsmaßnahmen erarbeiten.
Der ehrenamtlich tätige Klimaschutzbeirat bekommt von der Stadt ein jährliches Budget von 1000 Euro und soll laut Satzung mindestens zweimal im Jahr zusammenkommen.
Damit will sich das Gremium aber nicht zufrieden geben, wie in der Sitzung deutlich wurde. So wird man sich bereits Ende November erneut treffen, um sich zu "beschnuppern" und erste Ideen und Themen zu kreieren. Als Bindeglied zur Stadt fungiert Hans-Ulrich Warber vom Bauamt.
INFO: Im Klimabeirat vertreten sind Roland Berner, Christian Bickel, Werner Braun, Ulrich Deinzer, Peter Gräßel, Ulrike Hauer, Franzi Herzing, Stefan Krieg, Klaus Liebig, Elmar Lindner, Michael Lodes, Jessica Marcus, Ralf Richter, Rainer Sebald und Florian Wallner.
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