Christine Uhl organisiert die Erlanger Spielertage

ERLANGEN - Daniel und Kilian stecken ihre Köpfe ganz tief in die großen Alukisten, die sie von Spieleverlagen zugesandt bekommen haben. Rund 120 Neuerscheinungen sind darin, und eigentlich sollten Daniel und Kilian die ja auf die Theke legen zu den anderen rund 1400 Spielen.

Aber sie haben das neu aufgelegte «Talismann« entdeckt, und das müssen sie erst einmal ausprobieren. Ihre «Chefin« bei den 22. Erlanger Spielertagen, Christine Uhl, kann darüber nur lachen. «So geht das jedem leidenschaftlichen Spieler, wenn er etwas Neues entdeckt«, sagt sie.

Vor sechs Jahren hat Uhl, die von Beruf Buchbindermeisterin ist, die Organisationsleitung für die Erlanger Spielertage übernommen. Schon ihre Eltern hatten oft Spiele mit ihr gespielt, und mit 16 Jahren hatte es sie dann richtig gepackt. Zunächst begeisterten sie die Rollenspiele, doch inzwischen hat die heute 26-Jährige rund 250 verschiedene Brettspiele in ihren Regalen stehen.

Wie alle Spieler liebt Christine die Gesellschaft und die Kommunikation mit den Menschen, und sie hasst es, vor der Glotze zu sitzen und sich einfach nur berieseln zu lassen. Deshalb gibt es bei ihr zu Hause regelmäßig Spielepartys mit Freunden. Im E-Werk trifft sie sich zusammen mit einem halben Dutzend Gleichgesinnter jeden Donnerstag ab 20 Uhr, um mit den Gästen neue Spiele auszuprobieren.

Verlage kommen auch

Inzwischen, sagt sie, sei die Veranstaltung so gut etabliert, dass die Verlage nicht nur kistenweise neue Spiele, sondern sogar Promotoren schicken, die den Gästen im E-Werk ihre neuen Kreationen vorstellen und sie mit ihnen spielen. Das ist natürlich Werbung, hebt aber das Niveau der Veranstaltung gewaltig.

Auch der Nürnberger Spieleclub «Alibaba« unterstützt die Veranstaltung mit Material und Personal. Das hilft vor allem bei Regelfragen und bei der oft schwierigen Spielewahl. Brettspiele, Karten-, Würfel- und Geschicklichkeitsspiele gibt es nämlich in allen Schwierigkeitsstufen und für alle Altersgruppen, und deshalb muss sorgfältig ausgewählt werden.

Auch die «Table Tops«, bei denen ganze Armeen auf selbst gebauten Schlachtfeldern gegeneinander kämpfen, sind heiß begehrt. Sogar einen Wettbewerb mit diesem beliebten Strategiespiel gibt es am heutigen Sonntag, außerdem ein «Zoff-im-Zoo«-Turnier mit dem Erlanger Autor Frank Nestel und «Trading Card Games«. Die Spielertage sind heute ab 12 Uhr geöffnet.