Nach 18 Monaten wieder feiern

Clubs und Discos dürfen in Bayern wieder öffnen: Müssen Feiernde Maske tragen?

Katrin Wiersch/sima

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1.10.2021, 09:29 Uhr
Nach 18 Monaten können die DJs endlich wieder ans Mischpult. Clubs und Discos dürfen ab 1. Oktober in Bayern wieder öffnen.

© e-arc-tmp_20141020-142709-001.jpg, NNZ Nach 18 Monaten können die DJs endlich wieder ans Mischpult. Clubs und Discos dürfen ab 1. Oktober in Bayern wieder öffnen.

Wer darf in die Clubs?

Die Regelung ist so, wie sie Ministerpräsident Markus Söder am 21. September nach der Kabinettsitzung angekündigt hatte. Einlass erhalten nur Geimpfte, Genesene oder Getestete. Dann allerdings ist für den Zutritt nur ein negativer PCR-Test gültig ("3G plus"). Beschäftigte mit Kundenkontakt brauchen mindestens zweimal pro Woche einen PCR-Test.

Müssen Feiernde künftig Maske beim Tanzen tragen?

Nein, das müssen sie nicht. "Die Maskenpflicht entfällt", steht es knapp in dem Bericht aus der Kabinettssitzung. Zudem darf auch ohne Abstand getanzt werden.

Das war auch der Wunsch von Thomas Geppert, dem Landesgeschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga. "Wir wollen möglichst viel Normalität im Innenbereich", sagte er vorab. Geppert war maßgeblich an der Erarbeitung des Konzepts beteiligt. Als Verbandschef richtete er folgende Empfehlungen an die Staatsregierung:

- 3G-Regelung beim Einlass: Geimpft, Genesen oder Getestet mit PCR-Test
- Normalbetrieb im Inneren ohne Maskenpflicht und Abstandsregelung
- Vollbetrieb soll möglich sein

"Wir freuen uns, dass endlich der letzte Bereich im Gastgewerbe aus dem Lockdown gehen wird", sagt er gegenüber nordbayern.de.

Maßgaben und Vorgaben werden unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Entwicklungen auch im Dialog mit Verbandsvertretern erarbeitet", sagte eine Ministeriumssprecherin vorab gegenüber nordbayern.de. "Die zuständigen Ressorts erarbeiten derzeit ein Rahmenkonzept Clubs und Discotheken und stimmen es ab."

Beteiligt sind neben dem Gesundheitsministerium das Wirtschaftsministerium und Verbandsvertreter wie die Dehoga. In diesem Rahmenkonzept, das "zeitnah" veröffentlicht werden soll, werden Detailfragen geklärt.

Wie läuft es in anderen Bundesländern?

In Baden-Württemberg sind Clubs und Discos seit 16. August 2021 wieder geöffnet. Es gilt die 3G-Regel mit PCR-Test. Die Betreiber kritisierten die zunächst geltende Maskenpflicht im Innenbereich. Diese wurde nach zähen Verhandlungen denn auch abgeschafft - unter der Bedingung, dass sich die Besucher in einer App zur Nachverfolgung registrieren. Zudem einigte man sich auf einen Muster-Hygieneplan, den die Clubbetreiber gemeinsam erstellt haben.

In Berlin gelten strengere Regeln. Hier bekommen nur Geimpfte und Genesene Zutritt in Club oder Disco. Das Berliner Verwaltungsgericht hatte im August das generelle Verbot gewerblicher Tanzveranstaltungen in geschlossenen Räumen gekippt. Es argumentierte, uneingeschränkte Öffnungen seien zwar vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie weiterhin nicht erlaubt, Veranstaltungen ausschließlich für geimpfte und genesene Personen seien jedoch zuzulassen.

In Nordrhein-Westfalen haben Clubs und Discos seit 1. September 2021 wieder geöffnet. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in Kreis oder Stadt über 35 liegt, müssen Besucher am Eingang nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Auch Getestete bekommen Einlass, wenn ein PCR-Test vorgelegt wird, der nicht älter als 48 Stunden ist. Dafür müssen die Besucher tief in die Tasche greifen. Bis zu 70 Euro kostet ein PCR-Test in NRW für Ungeimpfte. " So strenge Regeln gelten in NRW ansonsten nur für Bordelle", schreibt der WDR.

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