CSU-Minister zweifelt Nutzen an
Droht Autofahrern jetzt die Null-Promille-Grenze? Bayern zeigt klare Kante
Redakteur
Zwei Autos brennen lichterloh, sieben Menschen sterben, der Verantwortliche fuhr ohne Führerschein und betrunken: Der tödliche Unfall bei Bad Langensalza in Thüringen sorgte für bundesweites Entsetzen. Unmittelbar nach der Tragödie brachten Spitzenpolitiker eine Null-Promille-Grenze im Straßenverkehr ins Spiel - darunter auch der SPD-Innenminister Georg Maier. Bislang prallte sein Vorstoß aber unerhört ab.
Nun scheint aber Dynamik in die Debatte um die Null-Toleranz-Grenze zu kommen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, beharrt Maier auf seiner 0,0-Promille-Idee. In der Innenministerkonferenz, in der sich alle Ressortchefs versammeln, habe er die Forderung bekräftigt, will das Blatt wissen. Unterstützung kommt beispielsweise vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat, dem Alkohol im Straßenverkehr seit Jahren ein Dorn im Auge ist.
Promillegrenze in Deutschland: Herrmann mit klarer Ansage
Bereits vor einigen Tagen stellte sich Bayern quer. "Laut Staatsanwaltschaft stand der Verursacher bei dem katastrophalen Unfall mit sieben Toten in Thüringen unter starkem Alkoholeinfluss und besaß keinen Führerschein. Welchen Zusammenhang sieht der Thüringer Innenminister hier?", sagt etwa CSU-Innenminister Joachim Herrmann zur "Bild"-Zeitung.
Für Herrmann gebe es keinen Anlass für eine Änderung der bestehenden Regeln, die maßvoll und sachgerecht sei. "Noch weniger verstehe ich den Kollegen Maier und seine Partei, wie das zusammenpasst, den Bürgerinnen und Bürgern ein Glas Bier oder ein Glas Wein zu vergällen, zugleich aber die Legalisierung von Cannabis zu beschließen. Den Nachweis des Cannabis-Konsums findet man noch tagelang im Blut. Gilt für die SPD da auch die Grenze 0,0?"
Der Vorstoß könnte durchaus in parteipolitischen Scharmützeln versanden. Welche Promillegrenzen in Deutschland gelten, lesen Sie hier: