Aus jetzt amtlich! Erlanger Traditionsunternehmen muss nach 100 Jahren schließen

8.2.2021, 14:12 Uhr
Aus jetzt amtlich! Erlanger Traditionsunternehmen muss nach 100 Jahren schließen

© Klaus-Dieter Schreiter

Im Zuge des ersten Lockdowns und der flächendeckenden Schließungen von Filialgeschäften im Frühjahr 2020 war der Umsatz der Dielmann Unternehmensgruppe komplett weggebrochen. Die in der direkten Folge von der Geschäftsführung implementierten Maßnahmen zeigten zwar kurzfristig Wirkung. Da ein Kreditantrag für eine erforderliche Überbrückungsfinanzierung unerwartet abgelehnt worden war, startete die Unternehmensgruppe schließlich im Juni 2020 für die Schuhhaus Dielmann GmbH & Co. KG sowie die Sporthaus Robert Hübner GmbH ein Schutzschirmverfahren. Anfang September 2020 hatte das zuständige Amtsgericht das Hauptverfahren eröffnet.

Ebenfalls im September teilte die Dielmann-Gruppe mit, 13 Filialen der Marken Dielmann, DSTEP und Sommerkind in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz zum 31. Dezember 2020 zu schließen und die Arbeitsverhältnisse von 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kündigen. Ende September wurde außerdem die bereits vor dem Schutzschirmverfahren gekündigte Filiale im ECE Center Ettlinger Tor in Karlsruhe geschlossen.

Mengin hat lange Tradition

Im Oktober gab Dielmann auch noch den Verkauf von acht Fachmärkten an die MyShoes SE bekannt. Geplant war außerdem, dass die Sutor Schuh GmbH aus Altdorf/Landshut die Erlanger Mengin-Filialen übernimmt. Diese ruderte dann aber plötzlich zurück und der Deal platzte. Damit war das Schicksal der beiden Mengin-Filialen in den Arcaden und in der Hauptstraße beschlossen. Letztere hat bereits geschlossen; die Filiale in den Arcaden soll folgen. Damit endet eine über 100-jährige Handelsgeschichte in der Hugenottenstadt.

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