Baiersdorf: Boxen für die Fahrräder

27.09.2020, 18:00 Uhr
Baiersdorf: Boxen für die Fahrräder

© Dieter Köchel

Barbara Baader (CSU) fand die von Kathrin Rhenisch präsentierten Boxen zwar gut, aber mit rund 35 000 Euro Kosten zu teuer: "Es stehen wichtigere Investitionen beispielsweise bei den Kindergärten an." Ihr Fraktionskollege Helmut Nießer sprang ihr zur Seite. Zweite Bürgermeisterin Eva Erhardt-Odörfer (SPD) dagegen meinte, man könne wegen Corona nicht alles auf die lange Bank schieben. "Wir sollten hier als fahrradfreundliche Kommune zustimmen", plädierte sie. Als weitere Argumente führten Kathrin Rhenisch ins Feld, dass es eine rund 20-prozentige Förderung durch den Freistaat Bayern gebe. Außerdem kämen durch die Vermietung der Boxen ja Einnahmen in den Stadtsäckel. Am Ende befand das Gremium die Boxen der Firma Kienzler als gut und beschloss mehrheitlich den Kauf von zwölf verschließbaren Boxen, die auch mit E-Ladesäulen nachrüstbar sind.

Zuschuss für Lastenfahrräder

Einig waren sich die Rätinnen und Räte hingegen über die Förderung von Lastenfahrrädern. Die Verwaltung hat einen Förderantrag und Verwendungsnachweis sowie Förderrichtlinien zur Anschaffung von Lastenfahrrädern erarbeitet. Die in der Verwaltung dafür zuständige Kathrin Rhenisch erörterte die Förderrichtlinien. Die sehen beim Kauf eines Lastenfahrrads durch Privatpersonen eine Förderung von 20 Prozent des Kaufpreises, maximal jedoch 500 Euro vor. Das Lastenfahrrad muss mindestens zwei Jahre im Besitz des Käufers bleiben, sonst muss er die Fördersumme zurückzahlen.

Der Ausschuss billigte die Vorlagen der Verwaltung einstimmig. Ebenso stimmte das Gremium zu, dass die Stadt in den Jahren 2021 und 2022 jeweils 5000 Euro als Fördersumme in den Haushalt einstellt.

Da die Stadt per Ratsbeschluss im Mai dieses Jahres dem "Pakt für nachhaltige Beschaffung der Metropolregion Nürnberg" beigetreten ist, informierte Mareike Grytz, Projektleiterin der Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg, über nachhaltiges Wirtschaften in Kommunen. Der Faire Handel betreffe nicht nur Lebensmittel, sondern auch Büromaterial, Textilien oder IT-Geräte.

Zurzeit seien 70 Kommunen der Metropolregion Paktmitglieder, erzählte Grytz. Sie und ihre Kolleginnen stünden zur Beratung der Kommunen bereit. Zuerst geht es darum, den Sachstand in der Stadt, Gemeinde oder dem Landkreis zu prüfen. Es folgt die Erstellung einer Handlungsleitlinie, auf der dann ein Maßnahmenplan fußen soll. Die Mitgliedschaft kostet die Stadt nichts, sie verpflichtet sich lediglich, alle zwei Jahre an einer Umfrage teilzunehmen, mit der die Fortschritte in fairer und nachhaltiger Beschaffung überprüft werden.

Die Projektleiterin nannte einige Beispiele der nachhaltigen Beschaffung aus den vergangenen Jahren: Die Stadt Neumarkt habe nachhaltigen Mund-Nasenschutz besorgt, die Stadt Erlangen nachhaltige Feuerwehrbekleidung gekauft. "Schwarzenbruck hat Leitlinien für nachhaltige Feste in der Gemeinde erlassen", sagte sie. Last not least referierte Bernd Gromoll über die jüngste Sitzung des Energiebeirates der Stadt, dessen Vorsitzender er ist. Vor allem hat sich der Beirat mit den Klimazielen befasst. Solche seien in Baiersdorf nicht formuliert. Deshalb will eine Arbeitsgruppe bis November dieses Jahres einen Klima-Fahrplan für Baiersdorf vorlegen.

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