Berechtigte Hoffnung auf eine „Schwarze Null“
07.09.2010, 00:00 Uhr
„Aus heutiger Sicht wird es eine Schwarze Null geben“. sagt Wolfgang Knitl, Amtsleiter der Stadtkämmerei. An eine „böse Überraschung“ glaubt Wolfgang Knitl zurzeit nicht.
Die Gewerbesteuern sind eine zentrale Einnahmequelle der Stadt. Etwa 20 Prozent der Einnahmen machen sie aus.
Jedes Unternehmen unterliegt der Gewerbesteuer. In Erlangen sind rund 10000 Betriebe angemeldet. Gewerbesteuern zahlt aber dennoch nur ein kleiner Teil. Erst ab einem Gewinn von über 24500 Euro im Jahr wird eine Abgabe fällig.
In Erlangen bedeutet das, dass lediglich 2000 Betriebe für die Gewerbesteuereinnahmen der Kommune sorgen.
Der jeweilige Betrag, die die Betriebe zu entrichten haben, differiert aber immens. Im Jahr 2009 zum Beispiel hat die Stadt Erlangen 48,5 Millionen Euro an Gewerbesteuer eingenommen. Die ersten Zehn, die Top-Ten der Unternehmen mit den höchsten versteuerbaren Gewinnen, haben davon einen Löwenanteil von 40 Prozent, rund 19,3 Millionen Euro, bezahlt.
Welche Unternehmen dazu gehören, darf der Amtsleiter der Stadtkämmerei nicht verraten. Das Steuergeheimnis verbietet es ihm. In der Siemens-Stadt, in der es eine Stadt-Sparkasse oder die Stadtwerke gibt, in der die Areva-Gruppe, eine französischer Nuklear-Konzern, ihren deutschen Hauptsitz hat, darf aber trefflich spekuliert werden.
Unterschiedlicher Anteil
17 Prozent der Gewerbesteuer werden von der Gruppe der elf bis 50 gewinnstärksten Unternehmen bestritten (rund acht Millionen Euro). Sieben Prozent kommen von der Gruppe der Unternehmen, die mit ihren Gewinnen an Platz 51 bis 100 liegen (rund 3,5 Millionen Euro). Die restlichen 1900 Firmen, die Gewerbesteuer in Erlangen bezahlen, tragen zusammen mit 36 Prozent zu dem Gewerbesteueraufkommen der Stadt bei.
Die Höhe der Gewerbesteuer legt der Stadtrat über einen Hebesatz fest. Ab 2011 hat das Stadtparlament mit den Stimmen der CSU- und FDP-Mehrheit eine Erhöhung der Gewerbesteuer beschlossen. Die SPD-Fraktion hatte ebenso wie die Fraktion der Grünen Liste eine Anhebung schon lange gefordert. Mehreinnahmen von 1,7 Millionen Euro soll diese Maßnahme bringen.