Bier aus Erlanger Burgberg
Berg-Keller eröffnet mit 2000 Gästen die eigene Brauerei Entla's Bräu
27.3.2022, 15:00 UhrDer Ansturm der Gäste am Entla's Keller war groß. Es lockten Kaiserwetter und die Aussicht, die offizielle Eröffnung von Erlangens erster und einziger Brauerei im Burgberg mitzuerleben.
2000 feierwillige Menschen kamen ab 15 Uhr und damit weitaus mehr als erwartet. 25 Hektoliter des von Vincenz Schiller gebrauten Spezialsuds wurden ausgeschenkt. Es war die Premiere für dieses "Frühlingsbier". Eigentlich hätte die Brauerei schon im Dezember mit einem Winterbockbier eröffnet werden sollen, doch das war aufgrund von Corona nicht möglich.
1500 Bratwürste und 500 Bergknödel
Umso besser mundete nun in der Frühlingssonne offenbar der Spezialsud, der dann am Abend tatsächlich ausging. Im Anschluss kam ein ebenfalls selbstgebrautes Kellerbier in die Gläser. Außerdem gingen 1500 Bratwürste und 500 Bergknödel über den Tresen. Die Gäste waren allesamt zu Speis' und Trank eingeladen. Die Fürther Band "The Rockin' Lafayettes" sorgte für die musikalische Untermalung.
Doch die Besucher hatten nicht nur Durst und Hunger mitgebracht. Viele waren neugierig und nahmen die Gelegenheit wahr, hineinzugehen in den Berg und dort den verschlungenen Felsengängen zu folgen, um die Brauerei zu besichtigen.
Auch außerhalb der Kirchweih geöffnet
Und es war offensichtlich, dass viele Gäste sich einfach mit Kellerwirt und Braumeister Vincenz Schiller und seiner Familie darüber freuten, dass am Berg nun diese Brauerei offiziell in Betrieb geht. Der Entla's Keller ist der einzige Keller auf dem Bergkirchweihgelände, der auch außerhalb der Bergkirchweih öffnet und seinen Biergarten von Anfang April bis zum Herbst bewirtschaftet.
Kellerwirt Vincenz Schiller hielt zum offiziellen Anlass eine kleine Ansprache. Bis die Brauerei in Betrieb gehen konnte, sei es ein "wirklich langer Prozess" gewesen, sagte er. Zehn Jahre Planung seien vorausgegangen. 2016 habe man angefangen, die Räumlichkeiten zu schaffen.
Dank an alle Familienmitglieder und Mitarbeiter
Alle, die zuvor die Brauerei besichtigt hatten, hatten bereits eine Ahnung davon bekommen, wie viel Arbeit hineingesteckt worden sein musste, bis das jetzt präsentierte Resultat vorlag.
Vincenz Schiller nahm die Gelegenheit wahr, allen daran Beteiligten zu danken - angefangen bei seiner Mutter ("Sie hat uns immer wieder aufgebaut, wenn es schwierig wurde - und es wurde oft schwierig") über seinen Vater - "Alt-Kellerwirt" Fritz Engelhardt - , seine Brüder und die jeweiligen Frauen bis hin zu den "sehr treuen Mitarbeitern, die eigentlich keine Mitarbeiter mehr sind, sondern Familienmitglieder".
Generationenprojekt: Eine Brauerei ist ein "Wir"
"Wenn man eine intakte, gute Familie hat, ist das das A und O", sagte Vincenz Schiller. "Da bin ich wirklich dankbar." In die gleiche Kerbe schlug auch Alt-Kellerwirt Fritz Engelhardt. 412 Jahre sei das Durchschnittsalter der fränkischen Brauereien, sagte er. Das haben man nur erreichen können, weil über Generationen hinweg strebsam gearbeitet worden sei.
"Eine Brauerei ist soziologisch betrachtet ein ,Wir'", meinte Engelhardt und fügte hinzu:. "Wir veredeln unser Wasser in Bier, aber wir trinken unsere Heimat."
Mit dem ersten Schluck von Vincenz Schillers Spezialsud wurde dann folgerichtig auf die Freundschaft getrunken, mit dem zweiten Schluck auf die Familie und mit dem dritten Schluck auf den Frieden.
Biergartensaison beginnt am 1. April
Am Sonntag (27. März) wurde der Entla's Keller gleich noch einmal geöffnet. Danach ist wieder geschlossen, bis dann am 1. April für die nächsten Monate geöffnet wird.
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