„Das kriegen wir hin“
24.10.2013, 11:24 Uhr
Cowboystiefel, Karohemd, robuste Jeans: Holger Pampel hat sich für die Proben am vergangenen Wochenende schon einmal ins „Kostüm“ geschmissen. Während in der Halle Walter Friedl gerade den Einsatz der Band gibt, Gudrun Höhn und Karlheinz Müller, die wieder Regie führen, konzentriert das Textbuch studieren, versucht der Eckenhaider, der die Gesamtleitung der Produktion hat, zehn Tage vor der Premiere den Überblick zu behalten.
An diesem Tag gar nicht so leicht, denn Chorleiter Udo Reinhart, der die Musical Family auch diesmal musikalisch dirigiert, ist verhindert und so müssen die Einsätze an diesem Vormittag ohne den Maestro klappen. Während die Cancan Tänzerinnen der Tanzgruppe Stief schon die Volants ihrer Röcke bauschen, gibt es auf der Bühne noch diverse Abstimmungsprobleme, vor allem bei den Einsätzen. „Aber das kriegen wir hin“, sind sich Pampel und Regisseurin Gudrun Höhn einig. „Noch schlafe ich gut, das ist ein gutes Zeichen“, meint Höhn lachend.
Nach „Joseph“, „Die Schöne und das Biest“ und „Jesus Christ Superstar“ ist „Oklahoma“ die vierte Produktion, die die Musical Family auf die Bühne bringt. Das gefeierte Broadway Stück von Richard Rogers und Oscar Hammerstein, das 1943, also vor genau 70 Jahren, uraufgeführt und vor 15 Jahren sogar verfilmt wurde, ist wieder eine ganz neue Erfahrung für die rund 30 Mitwirkenden, die seit Wochen eifrig am Proben sind.
Die Geschichte ist schnell erzählt: sie spielt in Oklahoma zu Beginn des 20 Jahrhunderts. Konflikte zwischen Farmern und Siedlern auf der einen und mehrere verwobene Liebesgeschichten auf der anderen Seite sind die zentralen Themen. Mit dem Titelsong „Oklahoma“ lieferte das als Volksoper konzipierte Stück damals sogar die Hymne des neu gegründeten Bundesstaates und brachte weitere Hits wie „Wunderschön ist dieser Morgen“ und „Sonst sagt man noch wir sind ein Paar“ hervor.
Bekannte Gesichter
Statt großen Massenszenen mit Chor und spektakulären Einlagen wie der Kreuzigung bei „Jesus Christ Superstar“ erwartet die Besucher mit Oklahoma diesmal eine etwas ruhigere Produktion, bei der das Gewicht deutlich mehr auf den Texten liegt. Die eingängigen Lieder und Melodien vor der selbst gebauten Kulisse eines Südstaatendorfes führen die zeitlose Handlung fort, sind aber nicht der Kern der Produktion.
„Dafür gibt es etliche ironische, witzige Szenen und Dialoge“, meint Holger Pampel, der den Charme des Musicals vor allem in den unerwarteten Wendungen der Liebesgeschichten sieht -und in den Tanzszenen, für die die Akteure in den vergangenen Wochen hart geübt haben.
Viele bekannte Gesichter sind wieder mit dabei, so Götz Baudler, der bei Jesus Christ Superstar den Hohepriester spielte und diesmal in die Rolle eines Farmers schlüpft. Hans-Jürgen Steier, zuletzt als Herodes zu sehen, ist als Händler Ali Akim in einer Schelmenrolle besetzt.
Mit Thomas Fahner, der schon bei „Die Schöne und das Biest“ überzeugte und derzeit eine Opernsängerausbildung absolviert, übernimmt ein absoluter Profi die männliche Hauptrolle des Cowboys Curly, der sich in Laurey (Kati Hänig) verliebt.
www.musical-family.de
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