Der Neubau kann beginnen

12.4.2019, 19:04 Uhr
Der Neubau kann beginnen

Bei dem Bauvorhaben war es durch eine Nachbarschaftsklage gegen die Höhe des Neubaus entlang der Äußeren Brucker Straße zu Verzögerungen gekommen. Daraufhin hatte das Büro KJS + Architekten des Architektur-Professors Hubert Kress umgeplant und sich diese Neuplanung von der Baubehörde und dem Erlanger Baukunstbeirat "absegnen" lassen.

Danach werden die Gebäude an der Äußeren Brucker Straße und an der Mainstraße um jeweils ein Stockwerk niedriger, die dadurch wegfallenden Wohnungen werden in einem im Baugelände liegenden Gebäude untergebracht. Zudem ist der Gartenanteil erhöht worden, eine darunter liegende Tiefgarage soll 45 Stellplätze bereitstellen und Zugänge zu Fahrradstellplätzen ermöglichen.

Der Neubau kann beginnen

© Kress-Architekten

In dem nun nur noch vierstöckigen Neubau entlang der Äußeren Brucker Straße werden 30 Wohnungen entstehen, zum nördlich der Mainstraße gelegenen Anlieger – der auch geklagt hatte – ist der Gebäudekopf noch einmal niedriger, um alle Verschattungsbefürchtungen auszuschließen. Gewobau-Chef Gernot Küchler ist überzeugt davon, dass durch die Umplanungen der Nachbar einen erneuten gerichtlichen Baustopp nicht durchsetzen kann: "Wir haben definitiv Baurecht."

Der Baubeginn im Mai betrifft erst einmal Erdarbeiten, da für den Bau der Tiefgarage erhebliche Mengen Aushub anfallen. Da Tiefgarage und Keller der Häuser die Grundwasserführung erreichen, müssen auch erhebliche Mengen Wasser abgepumpt werden – die Tiefgarage soll auch das erste fertige Bauteil sein, um das Gelände insgesamt zu stabilisieren.

Diese Arbeiten werden nach Kress’ Einschätzung den ganzen Sommer dauern. Die Rohbauarbeiten für die insgesamt drei Gebäudeteile werden mit einem Jahr angegeben, so dass nach den Ausbauarbeiten mit einem Bezug der neuen Wohnanlage nicht vor dem Frühsommer 2021 gerechnet wird.

Alle drei Gebäude – die innen gelegenen sind als L-Winkel geplant – sind mit Laubengängen versehen, die die Gebäudeteile verbinden. Zudem sind alle Wohnungen barrierefrei, Aufzüge erreichen alle Stockwerke und die Tiefgarage. Dachbegrünungen und Dachgärten sind ebenso vorgesehen wie Anlagen für die Gewinnung regenerativer Energie – eine Versorgung der Häuser mit Fernwärme wird noch geprüft.

"Die Zufahrt der Tiefgarage über die Mainstraße ist", so Architekt Hubert Kress, "mit der städtischen Verkehrsplanung abgestimmt – eine Zufahrt direkt von der Äußeren Brucker Straße wurde abgelehnt." Da die Zufahrt auf Höhe eines unbebauten Grundstücks liegt, sehen Kress und Küchler keine Probleme, zudem sei der kurze Weg ein Beitrag zur Verkehrsvermeidung.

Da der Bau der Tiefgarage nicht zuschussfähig ist, "wird das gesamte Projekt recht teuer", sagt Gernot Küchler. Gleichwohl bewege man sich in einem Kostenrahmen, der die anvisierten Mietkosten von 5,50 Euro pro Quadratmeter nicht sprengen wird. Und: Die künftigen Mieter werden nicht die früheren Mieter sein. "Von den ausgezogenen Mietern, denen wir adäquaten Ersatz verschafft haben, will nicht ein Einziger zurückziehen", sagt Küchler.

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