Die Parkzeit wird mit einer SMS vom Handy bezahlt

30.9.2009, 00:00 Uhr
Die Parkzeit wird mit einer SMS vom Handy bezahlt

© Bernd Böhner

Und es ist ganz einfach. Jeder, der mit einem Mobiltelefon SMS verschicken kann, kann auch auf den 2000 Stellplätzen parken. Die SMS mit der Autonummer und der gewünschten Parkzeit geht an die Nummer 821194, postwendend kommt die Bestätigung.

«Und das Gute daran ist«, sagt Matthias Mandelkow, Geschäftsführer der Firma «Sunhill« in Bubenreuth, «die Parkzeit lässt sich auch per SMS verlängern. Niemand muss mehr zum Auto laufen, um Geld nachzuwerfen«. Mandelkow leitet gemeinsam mit Bruder Andreas und Christoph Schwarzmichel die Firma, die seit rund zwei Jahren in Fürth mit dem Parken per Handy Erfolg hat.

Diese Erfahrung aus der Nachbarstadt hat Erlangen aufgegriffen, sagt Oberbürgermeister Siegfried Balleis. Der Stadtrat hat, wie berichtet, im Juni grünes Licht für die Einführung des SMS-Parkens gegeben. Zuerst wurde der Großparkplatz mit den Hinweis-Schildern bestückt. «Wir waren noch in der Testphase«, sagt Andreas Mandelkow, «da hatten wir schon die ersten 30 SMS-Buchungen«.

Balleis betonte, dass es der Stadt darum ging, «barrierefreies« SMS-Parken zu ermöglichen. Also ohne umständliches Registrieren im Internet. «Sunhill« (benannt nach der Stadt Sonneberg, wo das SMS–Parken der Bubenreuther Firma erstmals getestet wurde) bietet genau diese Barrierefreiheit. Bis auf eine Telefongesellschaft sitzen alle großen Mobilfunknetz-Anbieter mit im Boot. Es ist also im Prinzip egal, mit welchem Netz jemand mobil telefoniert, die SMS-Nummer ist immer diesselbe. Eine Online-Registrierung entfällt.

Auch die städtischen Verkehrskontrolleure haben die Möglichkeit, mit dem Handy die Autos auf beiden Parkplätzen, die keinen Parkschein im Innern des Fahrzeugs liegen haben, zu überprüfen, ob die Gebühren auch bezahlt sind.

Laut Matthias Mandelkow bedeutet das Sunhill-System auch höhere Einnahmen für die Stadt. Seien bisher abzüglich der Kosten für Unterhalt und Wartung der Parkscheinautomaten von einem Euro rund 70 Cent in die Stadtkassen geflossen, liege dieser Betrag beim SMS-Parken höher. Durch die erwartete Zahl der Handy-Parker rechne auch Sunhill mit entsprechenden Einnahmen.

Das SMS–Parken ist in Erlangen vorerst auf zwei Test-Jahre begrenzt.