Die Stadtbibliothek ist auf der Erfolgsspur

ERLANGEN - Die Stadtbibliothek hat im vergangenen Jahr so viele Ausleihungen wie noch nie verzeichnet: Rund 700000 Bücher und 200000 andere Medien wie DVDs oder Hörbücher. Für Anne Grimmer, Leiterin der Stadtbibliothek, hängt dieses Rekordergebnis auch eng mit dem Umzug ins renovierte Palais Stutterheim zusammen.

„Das Haus weckt Interesse“, haben Anne Grimmer und ihre Stellvertreterin Claudia Nägel beobachtet. Vor allem ältere Menschen lassen sich durch den Prachtbau wieder verstärkt in der Bibliothek sehen. Und alle Kunden lesen deutlich mehr als sie elektronische Medien in Anspruch nehmen. „Die Menschen kommen sogar aus der Fränkischen Schweiz nach Erlangen“, sagt Anne Grimmer. Rund 17000 Kunden hat die Stadtbibliothek zurzeit.

Neuer Bücherbus

Über 150000 Medien stehen zur Ausleihe für eine jährliche Gebühr von noch 15 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) bereit, ab April steigen die Gebühren auf 17,50 Euro (8 Euro), bis 18 Jahre ist die Benutzung der Bibliothek übrigens kostenlos. Im überdachten Innenhof des Palais können sich Besucher entspannt der Tageszeitung widmen oder einfach auch nur abschalten. Knapp 160000 Euro kann die Stadtbibliothek jedes Jahr für neue Bücher ausgeben, mit Zuschüssen von Sponsoren steigt diese Summe auf insgesamt rund 175000 Euro. Nicht gerade viel, aber die Bibliothek kommt zurecht.

Auch der Bücherbus fährt wieder. Claudia Nägel: „Im vergangenen Jahr mussten die Fahrten insgesamt vier Wochen ausfallen, weil der 25 Jahre alte Bus schlapp machte“. Der neue Bücherbus wird Anfang März in Betrieb genommen.

Der Bus fährt auch nach Büchenbach, wo nach Ansicht von Anne Grimmer „eine Zweigstelle der Stadtbibliothek wichtig wäre“. In Büchenbach leben rund 17000 Menschen und es gibt „einen riesigen Bedarf für eine Bibliothek“. Über eine Zweigstelle in dem Stadtteil müsste aber der Stadtrat entscheiden.

Die Leitung der Stadtbibliothek setzt allerdings nicht nur auf das ältere Publikum, das durch das renovierte Palais Stutterheim zu einem Besuch der Stadtbibliothek animiert wird. Anne Grimmer: „Über Facebook und Twitter sprechen wir auch junge Menschen an. Über diese Internet-Seiten haben wir auch schon viele Anregungen bekommen, die wir auch in vielen Fällen schon umgesetzt haben“.

Elektronische Medien gehören zur Stadtbibliothek wie die Seiten in ein Buch. Im Internet kann unter die Adresse http://stadtbibliothek.erlangen.de der gesamte Bestand durchsucht oder die Verleihfrist verlängert werden. Claudia Nägel weist jedoch darauf hin, dass E-Books, also die elektronische Ausgabe eines Buches, „häufig gekürzt sind“.