Eckental: Sein Hobby sind die Sterne
28.7.2018, 18:00 UhrMathe und Physik sind seine Steckenpferde, die Schüler des GymEck wussten das. Nicht nur, weil Friedrich Arnet selbst als Schulleiter noch gerne Vertretungsstunden übernahm, um den Sprösslingen die Vorteile von Integralen zu erläutern. Sondern weil er ihnen auch den Blick zu den Sternen ermöglichte: mit der wohl einzigen Schulsternwarte Bayerns, die im Garten des Gymnasiums Eckental steht.
Auch die gut 100 Lehrerinnen und Lehrer kannten die fachlichen Leidenschaften ihres Chefs — ab 2004 war Friedrich Arnet ihr Schulleiter. Für die 14 Jahre bedankten sie sich mit einer gesungenen Ode an die Mathematik, vorgetragen vom vielstimmigen Lehrerchor. Passender geht es kaum.
Dass sich bei Arnet ein Faible für trockene Theoreme mit einer feurigen Leidenschaft für den 1. FCN, Handwerk, Gartenarbeit und Familie kombiniert, war unter Wegbegleitern ebenfalls bekannt. Und so darf der scheidende Schulleiter einen Gutschein für den Club-Shop, einen Rebstock sowie Baumarktgutscheine mit in den Ruhestand nehmen, wo er ein bisschen anpacken will.
Das tat der Kleingeschaidter auch von Anfang an am 1995/1996 frisch eröffneten Gymnasium Eckental. Schon in der Planungsphase bewarb er sich als Mathe- und Physiklehrer für das neue Gymnasium und wechselte 1996 vom Helene-Lange-Gymnasium Fürth dann ans GymEck, wo er bereits 1997 ständiger Stellvertreter wurde. 2004 kam dann die Schulleitung und mit ihr der weitere Aus- und Aufbau des Landkreisgymnasiums, das heute 1100 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.
Ob der Einsatz für die zahlreichen sozialen AGs, für Mathewettbewerbe, für grüne Klassenzimmer oder der Umgang mit Schülern und Lehrern – die Redner zeichnen das Bild eines menschlichen, umgänglichen, korrekten und verbindlichen Schulmannes, der sich für seine Schule in volle Verantwortung nahm, Ideen förderte, mit anpackte, und das weit über das normale Stundenmaß hinaus.
"Hervorragendes Klima"
"Das Klima am Gymnasium Eckental ist hervorragend" lobt Ministerialbeauftragter Martin Rohde. Arnet habe als Schulleiter dazu einen großen Beitrag geleistet, "sie waren die Stütze und Säule des GymEck". Für Landrat Alexander Tritthart war Friedrich Arnet "das Gesicht der Schule". Die Zusammenarbeit des Landkreises mit dem Gymnasium sei hervorragend. Unter anderem habe sich Arnet in hohem Maße in den Aufbau der Mittagsbetreuung ab 2009 eingebracht.
Reinhard Zeiß, der als 2. Bürgermeister für die Gemeinde Eckental sprach, betonte, mit Arnet habe sich das Gymnasium zu einer "vorbildlichen Einrichtung entwickelt". Heidi Stammberger vom Elternbeirat und Michael Tschunt vom Förderverein unterstrichen das gute Miteinander von Eltern und Schulleitung. "Sie waren immer da, hatten immer ein offenes Ohr und schnelle Lösungen für unsere Probleme". Das betonte auch Personalratsvorsitzende Gudula Jungeblodt, die für die Lehrer sprach. "Deine Tür stand immer für uns offen".
Für die Schülerinnen und Schüler und die SMV sprach Maxim Ebner, nachdem Unterstufenchor und Jazzcombo ein Ständchen brachten. Als Schulleiter habe sich Friedrich Arnet auch persönlich um die Schüler gekümmert, sei jemand gewesen, "den man immer ansprechen konnte", sagte Ebner. Zusammen mit Henrik Setzkorn von der SMV überreichte er dem scheidenden Direktor eine Schulfahne sowie eine Bettwäsche mit den Unterschriften aller 1100 Schüler des GymEck. "Damit Sie auch nachts immer noch an uns denken".
Nachfolger am Gymnasium Eckental als Schulleiter wird ab September Arnets Stellvertreter Burkard Eichelsbacher, der vor zwei Jahren vom CJT-Gymnasium Lauf nach Eckental gewechselt hatte. Es habe in diesen zwei Jahren eine hervorragende Zusammenarbeit gegeben, betonte Eichelsbacher. Arnet bleibe für ihn in vieler Hinsicht Vorbild, wenn er zum Herbst die neue Aufgabe und die Verantwortung für das Gymnasium Eckental übernehme.
Sichtlich gerührt bedankte sich Friedrich Arnet am Ende für die große Anerkennung und Wertschätzung. "Dass gut über mich geredet wird, war mir schon klar. Aber dass es so gut wird…". Das viele Lob wolle er nicht allein schultern. Projekte wie die Sternwarte seien stets Gemeinschaftsaufgabe gewesen: "Dazu braucht es auch engagierte Lehrer und motivierte Schüler".
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