Ein bewegtes Leben für die Musik

21.10.2011, 00:00 Uhr
Ein bewegtes Leben für die Musik

© Bernd Böhner

Mit der Stimme arbeitet der gebürtige Schweizer seit früher Kindheit. Vielleicht wäre es bei der Musikalischen Früherziehung in der Pestalozzischule Erlangen geblieben, doch trieb ihn das Vorbild des Großvaters, selbst Tenor in Berlin, an. Neben einer Gesangsausbildung brachte das eigenhändig erlernte Gitarrenspielen seine Musiker-Laufbahn frühzeitig ins Rollen. Geld, das er für den Unterricht und bei „Musik Sandner“ am Bohlenplatz für Instrumente und Technik ausgegeben hat, verdiente sich Büeler ab 1960 bei ersten Auftritten mit der Band „Bentox“. „Bentox“ war in den 60ern dann auch die erste Beatband, die die Erlanger Bergkirchweih beschallen durfte. Es folgte die Aufnahme der ersten LP („On the Rocks“ unter dem Namen „Corporal Fire Dog Brigade“ bei Miller International), die hauptsächlich Cover-Songs enthielt.

Ein bewegtes Leben für die Musik

Einige Auftritte als Showband in Szenekneipen der amerikanischen Armee verhalfen der Band zu einer Tour durch Südostasien. In deren Rahmen spielte „Bentox“ beispielsweise 1969 in Vietnam zur Unterhaltung der dort ansässigen Truppen.

Ungedeckte Schecks als Bezahlung für die Tournee zwangen die Band 1970 zum Neustart. Von da an machten sie unter dem Namen „Wind“ die Bühnen unsicher. Die erste LP, die allein aus selbst geschriebenen Stücken bestand („Seasons“), nahm Büeler mit der Band — mit von der Partie war hier unter anderen auch sein Zwillingsbruder und heutige „fifty fifty“-Betreiber Andreas — im Tonstudio von Dieter Dirks (der auch bei den „Scorpions“ an den Reglern stand) in Stommeln bei Köln auf. Es folgten Auftritte bei der Einweihung der Musikhalle Hamburg und im Stadtpark Hamburg.

Enthusiastisch wird Büeler, wenn er von Open-Air-Auftritten mit Deep Purple und Pink Floyd berichtet. Nach dem Aus von „Wind“ 1973 startete Büeler eine klassische Gesangs- und Ballettausbildung. Dies, so Büeler selbst, tat er nicht, um Balletttänzer zu werden, sondern um seine Kenntnisse über Bühnenpräsens und Inszenierung zu erweitern. Denn „eine gute Haltung bringt einen guten Stand im Leben“. Auch in Erlangen war er seitdem im Theater in der Garage und im Markgrafentheater als Komponist und Arrangeur tätig. Aber nicht nur die zahlreichen Erinnerungen sind für Lucian Büeler Grund zur Euphorie. Der heute in Bubenreuth lebende Stimmbildner begeistert sich für jeden „einzelnen Menschen“, dem er durch seine Erfahrungen helfen kann.

Büeler sieht sich nicht als „reinen Gesangslehrer“, sondern versucht den Menschen, die in sein Stimmbildner-Studio kommen, mit seinen ganz eigenen Methoden zu helfen. Diese Methoden beruhen hauptsächlich auf dem Einklang von Haltung — denn, wie gesagt, „gute Haltung bringt guten Stand“ — und Atem.

Büeler ist überzeugt, dass bewusstes Umgehen mit dem eigenen Körper die eigene Effizienz steigert.

Um die Ergebnisse seiner Arbeit festzuhalten, nutzt Lucian Büeler das eigene Tonstudio in seinem Haus, dessen Tür — wie er betont — immer, für jeden, offen stehe. www.stimmbildung-erlangen.de

 

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