Erlangen: Viele Unterschriften gegen Pflegenotstand

Sharon Chaffin

Redakteurin Erlanger Nachrichten

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28.5.2019, 18:00 Uhr
Erlangen: Viele Unterschriften gegen Pflegenotstand

© Ralf Rödel

Der Olympische Brief ist um mehrere Hundert Unterschriften länger: Die Protestaktion gegen den Pflegenotstand kam, wie bereits in zahlreichen Städten zuvor, auch in Erlangen bestens an. An drei Orten stand die ver.di-Betriebsgruppe am Universitätsklinikum mit der Schriftrolle, die am 5. Juni an CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn übergeben werden soll — und überall bildeten sich am Uni-Klinikum beim Unterschreiben sogar teilweise Schlangen.

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"Die Resonanz war gut", sagte Personalrätin und Mitglied der ver.di-Betriebsgruppe Ines Meissner. Zu den Unterzeichnern gehörten Beschäftigte aus allen Bereichen, Patienten, Angehörige und Besucher.

Auch der Pflegedirektor des Uni-Klinikums Reiner Schrüfer setzte seinen Namen unter den Forderungskatalog. Er sieht, wie er im EN-Gespräch betonte, die Politik ebenfalls in der Pflicht, verstärkt Maßnahmen gegen den wachsenden Pflegenotstand zu ergreifen, und befürwortet somit den Olympischen Brief. "Ich kann heute nur an die verantwortlichen Politiker appellieren, mehr für die Pflege zu tun, und junge Menschen dazu ermuntern, in diesen nach wie vor schönen und erfüllenden Beruf einzusteigen."

Immer wieder Personalengpässe

Obwohl am Erlanger Uni-Klinikum das Personal im Pflegedienst aufgebaut werde (von etwa 1825 im Jahr 2014 auf heute 1975), komme es auch dort in einigen Bereichen immer mal wieder zu Personalengpässen und deutlichen Arbeitsspitzen.

Das, versicherte Schrüfer, bedeute aber nicht, dass die Verantwortlichen dann Pflegemaßnahmen entfielen ließen. Vielmehr schließe die Klinik bei Engpässen "aus Sicht der Patientensicherheit" Betten, die nicht für die Notfallversorgung gebraucht würden.

Außerdem werde versucht, die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter durch Neuverteilung von Aufgaben oder spezielle Schulungen abzumildern. Darüber hinaus würden seit vielen Jahren ein betriebliches Gesundheitsmanagement und Sportkurse angeboten, die einen "positiven Umgang mit Stress" unterstützten, erläuterte der Pflegedirektor.

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