Erlangens Inder zeigen sich höchst beweglich
5.1.2013, 00:00 Uhr
Einst war die Kreuzung Luitpold-/Bismarckstraße Erlangens Klein-Bombay. Gleich zwei der bekanntesten indischen Restaurants der Stadt buhlten hier nebeneinander um Gäste. Schon vor geraumer Zeit ist das „House of India“ in die Dreikönigstraße am Marktplatz umgezogen.
Nun verlässt auch das „Sur Mandir“ dieses Quartier, um zwischen Bohlenplatz und Hugenottenplatz eine neue Heimat zu finden. In gut zwei Wochen — so steht es jedenfalls auf den Schildern am verwaisten Gebäude im Zollhausviertel zu lesen — findet die Neueröffnung in der Oberen Karlstraße statt. smö
Es passiert in der Gastronomie gar nicht so oft, dass ein neu eröffnetes Lokal innerhalb kurzer Zeit zu einer Institution wird. Und es schmerzt besonders, wenn eine solche Institution schließt – zudem noch aus Gründen, die selbst dem verständnisvollsten Gast verborgen bleiben. So ist das mit dem Café Markgraf, das, an der Nordwestecke des Marktplatzes gelegen, schnell ebenso viel Stamm- wie Laufkundschaft acquirierte und – ähnlich wie das sehr viel ältere und stets distinguiert auftretende Café Mengin auf der anderen Seite der Nordfront des Platzes – ein Stück Wiener Kaffeehaus-Gemütlichkeit ausstrahlte.
Hinzu kamen die herrlichen „Freisitze“, die vor allem am Samstag einen wunderbaren Blick auf den Markt erlaubten – und gleichzeitig den Besucher ins richtige Licht rückten. Damit ist nun Schluss, das Mobiliar wird verhökert, die Stammgäste irren ziellos herum, niemand wird (vorerst) über die abenteuerliche Besucherfalle auf dem Weg zu den Toiletten stürzen.
Die wahren Hintergründe erschließen sich auch aus dem Geraune rund um das Aus des Cafés nicht – man darf bloß hoffen, dass die Beteiligten selbst wissen, was sie zu diesem Schritt bewogen hat. Dem Gast jedoch bleibt nur die (vorübergehende?) Resignation. Die aber unweigerlich in die nächste Kneipe führt. pm
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