Vortrag über Fluglärm-Auswirkungen

Gebeutelte Anwohner: SPD Herzogenaurach kämpft für ein Nachtflugverbot am Nürnberger Flughafen

vnp

Redakteurin Nordbayerische Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

22.11.2023, 11:07 Uhr
Johannes Wilkes aus Erlangen referierte über die gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm.

© SPD Herzogenaurach, NN Johannes Wilkes aus Erlangen referierte über die gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm.

Die SPD Herzogenaurach kämpft weiterhin für ein echtes Nachtflugverbot am Nürnberger Flughafen, wie der Ortsverein in einer Pressemitteilung wissen lässt. Die Ortsvereinsvorsitzende Claudia Belzer begrüßte laut Mitteilung dazu im ASV-Sportheim in Niederndorf den Kinder- und Jugendpsychiater Johannes Wilkes aus Erlangen, der über die gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm referierte, und den SPD-Landtagsabgeordneten Horst Arnold, der sich ebenfalls schon lange mit diesem Thema beschäftigt. Er sieht mit Berufung auf die Bayerische Verfassung eine echte Chance für ein Nachtflugverbot.

Schlaf zur Erholung von Leib und Seele

Wilkes betonte in seinen Ausführungen, dass der Schlaf zur Erholung von Leib und Seele diene, aber auch zur Verarbeitung von Erlebtem und Erlerntem. Zwischen 3 und 4 Uhr nachts sei eine Störung besonders fatal, denn dann befinde sich der Mensch in der Tiefschlafphase. Selbst wenn er vom Fluglärm nicht aufwacht, treten Störungen wie Reizbarkeit, Nervosität, Konzentrationsprobleme bis hin zu Angststörungen und Depressionen auf.

Eine Langzeitstudie der Universität Mainz an Labormäusen, die auf den Menschen übertragbar ist, habe nachgewiesen, dass der Blutdruck steigt, das Risiko von Schlaganfällen zunimmt, das Gehirn schneller altert und der Herz-Kreislauf-Tod sich um 33 Prozent erhöht. Kinder entwickelten Sprech- und Sprachstörungen. Für Wilkes ist der Nachtflug "Körperverletzung".

Gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen

Seit 2013 hat der Freistaat Bayern die verfassungsmäßig verbriefte Aufgabe, in ganz Bayern gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen. Das betrifft nach Auffassung von Horst Arnold auch den Verkehr und die Gesundheit. Hier will der ehemalige Richter ansetzen und den Freistaat zum Handeln zwingen, insbesondere, da der Freistaat und die Stadt Nürnberg jeweils 50 Prozent der Anteile am Flughafen Nürnberg besitzen, schreibt die SPD Herzogenaurach in ihrer Mitteilung.

Deshalb rief Arnold dazu auf, den Landtag mit Petitionen regelrecht zu überfluten, denn „steter Tropfen höhlt den Stein“. Die Petition kann jederzeit unter https://www.bayern.landtag.de/petition-einreichen/petition-online-einreichen/ eingereicht werden.

4 Kommentare