Großveranstaltung mit Familienfest

09.08.2004, 00:00 Uhr
Großveranstaltung mit Familienfest

© André de Geare

Denn die Schwimmer kamen sich oftmals gehörig in die Quere, und die Schnellsten mussten sich regelrecht durch den Pulk der langsameren Kurztriathleten hindurchpflügen.

Die 40 Kilometer lange Radstrecke, die zwei Mal durchfahren werden musste, führte über Dechsendorf und Hannberg nach Buch und von dort weiter über Röttenbach und Möhrendorf zurück zur Schleuse. Sie war, wie die Teilnehmer einhellig urteilten, schnell und einfach. Immerhin aber gab es eine Höhendifferenz von 236 Metern, und die maximale Steigung betrug rund zehn Prozent.

Ensinger gewann MItteltriathlon

Die anschließende Laufstrecke führte traditionsgemäß am Kanal entlang und durch die Mönau; sie musste zwei Mal durchlaufen werden.

Im Hauptwettkampf, dem Mitteltriathlon über zwei Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 20 Kilometer Laufen konnte der spätere Sieger Chris Ensinger vom VfL Michelstadt schon in der ersten Radrunde die Führung übernehmen, diese ständig ausbauen und dann — wie er hernach sagte — das Laufen mit einem beruhigenden Vorsprung locker angehen. Entsprechend frisch sah er im Ziel nach 3:48:43 Stunden dann auch aus. 28:13 Minuten benötigte er für die Schwimmstrecke, 2:07:00 Stunden war er auf dem Rad unterwegs, die Laufstrecke bewältigte er in 1:13:30 Stunden.

Mit dem Sohn über die Ziellinie

Ähnlich souverän besiegte Gabriele Keck von CIS Amberg ihre Konkurrenz. War sie im Schwimmen mit 32:01 Minuten nicht ganz so stark, so konnte sie doch bei Kilometer 60 im Radfahren an die Spitze gehen und den Vorsprung letztendlich auf fast zwei Minuten ausbauen. Durchs Ziel trabte sie dann ganz entspannt mit ihrem Söhnchen Samuel auf dem Arm. Letztendlich blieb die Uhr bei 4:26:10 stehen.

Wenn man bedenkt, dass die Besten wie beispielsweise der letztjährige Sieger Sven Sundberg wegen der am kommenden Wochenende in Kulmbach stattfinden deutschen Meisterschaft nicht dabei waren, dann sind die Ergebnisse sehr beachtlich. Denn der Sieger war „nur“ fünf Minuten langsamer als der Streckenrekord, und auch die Damenzeit liegt in einer ordentlichen Größenordnung.

Bester Erlanger Starter beim Mitteltriathlon war Bernd Hagen vom Turnerbund auf Rang neun mit 16 Minuten Rückstand auf den Sieger und 55 Sekunden Vorsprung auf den zweitbesten Erlanger Sportler, Gerhard Troch vom TV 48, der Platz 15 belegte.

Den Sieg wiederholt

Im Kurztriathlon-Wettbewerb mit 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen siegte wie im Vorjahr Marcus Schattner vom SC Roth.

Kurios dabei, dass Schattner in 2:07:19 Stunden gewann und damit in fast genau der gleichen Zeit wie 2003. Für ihn wurde es praktisch ein Start-Ziel-Sieg, der nie in Gefahr war.

Platz zwei erreichte Benjamin Keller vom ausrichtenden TV 48 Erlangen mit knapp vier Minuten Rückstand auf den Sieger. Mit Robert Kellermann und Wolfgang Binder konnten sich zwei weitere Athleten des TV 48 Erlangen unter den ersten Sechs platzieren.

Die erst 19-jährige Angela Kühnlein vom TSV Höchstadt/Aisch gewann den Damen-Kurztriathlon in 2:25:10 Stunden. Barbara Harig von der TS Herzogenaurach wurde mit vier Minuten Rückstand Zweite. Beste Erlangerin war in diesem Wettkampf Christine Sessler auf Rang 17.

Eine beachtlich gute Zeit mit 2:30:43 Stunden erzielte auch Professor Alfred Rütten, der Leiter des Lehrstuhls für Sportwissenschaften. Er wurde damit 42. in der Gesamtwertung und Sieger seiner Alterklasse TM 50.

„Amateure halten“

Als Sieger fühlten sich aber auch zahlreiche teilnehmende Väter und Mütter, die im Zieleinlauf von ihren Kindern abgefangen wurden und die dann als ganze Familie durch das Ziel liefen.

So soll es, das wünscht sich jedenfalls Vereinspräsident Wolfgang Beck, auch zukünftig sein. Man wolle unbedingt die Amateure als Teilnehmer im Kurztriathlon halten und sie keinesfalls zugunsten von Profis ausgrenzen. Denn die Sportart werde auch in Erlanger immer populärer, und eine Großveranstaltung wie der „Erlanger Triathlon“ lebe doch letztendlich von der Akzeptanz in der breiten Bevölkerung.