Handball-Urgestein sagt leise „Servus“
19.8.2011, 08:15 UhrBeim diesjährigen Erlanger Sportlerball wurde Sigi Pabst der Ehrenbrief des Erlanger Sports verliehen. Der Erlanger Stadtrat hat dem Siebzigjährigen die höchste kommunale Sportauszeichnung für seine Verdienste um den Erlanger Handballsport verliehen.
Als aktiver Handballer schaffte er es mit dem 1.FC Nürnberg in die damals höchste Spielklasse und wurde Auswahltorhüter des süddeutschen Handballverbandes. Er wirkte auch sehr erfolgreich als Torhüter beim damaligen deutschen Meister TSV Ansbach.
HC-Spieler geformt
Doch schon bald wechselte Sigi Pabst in das Traineramt, zunächst auf dem Feld, dann auch in der Halle. Der bayerische Handballverband wurde auf ihn aufmerksam und machte ihn zum Landestrainer der 16- und 17-Jährigen. Namhafte Spieler des heutigen HCE-Kaders wie Daniel Stumpf, Ben Schwandner und auch Daniel Pankofer gehörten zu seinen Schützlingen. 33 Jahre lang, bis 2004, erfüllte er diese wichtige Aufgabe.
Über die Rückertschule entstand der Kontakt des ehemaligen Seminarrektors und Schulamtsdirektors zu den CSG-Jugendlichen, den späteren Jugendnationalspielern Roland Wunder und Norbert Münch.
Es folgten zehn Jahre Zusammenarbeit mit Helmut Hofmann, die Sigi Pabst als die effektivste seiner Trainertätigkeit bezeichnet. Er errang mit der CSG Erlangen die deutsche Meisterschaft der B-Jugend im Jahr 1984 und der A-Jugend im Jahr 1985, und war Teil des unglaublichen Durchmarsches der CSG-Männermannschaft von der Bezirksliga bis in die zweite Bundesliga.
Erst als mit Juri Klimov einer der erfolgreichsten Sportler und Trainer des russischen Handballs nach Erlangen geholt wurde verzichtete Pabst auf seine Trainertätigkeit im Verein. Trotzdem war es für ihn eine Selbstverständlichkeit den Zweitligabetrieb zu begleiten und den Zeitplan und die Fahrtenrouten vorzubereiten. Juri Klimov lieferte er nach einem ausgeklügelten Punktesystem detaillierte Erkenntnisse über alle Begegnungen.
Die Jugend stets im Blick
Die vorbildliche Jugendarbeit des Erlanger Handballs war Pabst stets auch Motivation sich weiterhin zu engagieren. Erfolge wie die Junioren-Weltmeisterschaft 2009 für den deutschen Handballbund mit dem Erlanger Eigengewächs Georg Münch lassen seine Augen heute noch leuchten. Das DHB-Jugendzertifikat für den HC Erlangen und der in diesem Jahr realisierte Aufstieg in die Handball-Jugendbundesliga versüßen ihm seinen Abschied.
Und dann gibt es ja auch noch den Einzug des HC Erlangen in die eingleisige zweite Bundesliga, die die Schützlinge von Frank Bergemann auf Anhieb erkämpft haben. Bis zum Ende der vergangenen Saison wirkte Sigi Pabst in der hohen Verantwortung gegenüber dem Deutschen Handballbund. Seine zahllosen Kontakte und sein Ansehen in der deutschen Handballszene spürt man noch heute, wenn er die Mannschaft zu den Auswärtsspielen begleitet.
Stützpunkt klappte nicht
Nach vielen erfolgreichen und arbeitsintensiven Jahren zieht sich das Handball-Urgestein nun in seinen verdienten Ruhestand zurück. Einziger Wermutstropfen für Sigi Pabst bleibt, dass es bislang nicht gelungen ist, einen Handball Landes-Leistungsstützpunkt in Erlangen zu etablieren.
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