Hohn und Spott für das neue Universitäts-Logo
21.4.2011, 00:00 UhrMit dem neuen Logo soll die Marke „FAU“(Friedrich-Alexander-Universität) gestärkt werden und über die Region hinaus als Begriff etabliert werden, so die Erklärung des Uni- Präsidenten Professor Karl-Dieter Grüske (wir berichteten). Das alte Erkennungszeichen, bei dem das Signet und der gesamte Name der Universität im Vordergrund standen, ist durch eine „Wort-Bild-Marke“ ersetzt worden, die sich auf das Kürzel FAU konzentriert.
Auf Seite der Studenten scheint das Logo allerdings nicht bei allen gut anzukommen und führt bei dem einen oder anderen zu allgemeiner Erheiterung. In dem sozialen Netzwerk „Facebook“ hat sich eine Gruppe gegründet, die sich ausdrücklich gegen das neue Logo ausspricht. Dieser Gruppe haben sich inzwischen weit über 1000 Nutzer angeschlossen. Grundsätzlich sind es zwei Dinge, die als störend empfunden werden: Erstens vermissen die Kritiker des neuen Logos das „altehrwürdige“ Signet, das die lange Tradition der Universität repräsentiert. Zweitens glauben viele, in dem neuen FAU-Zeichen das Logo eines bekannten amerikanischen IT-Unternehmens wiederzuerkennen und sprechen von einem „billigen Abklatsch“.
Ob das Logo tatsächlich „billig“ war, lässt sich nicht sagen. Darüber, was es tatsächlich gekostet hat, gibt die Hochschule keine Auskunft. Heiner Stix, Leiter der Abteilung Marketing, betont, dass es „weit günstiger“ sei als allgemein angenommen werde. Dass sich die Kosten im fünfstelligen Bereich bewegen, will er zumindest nicht dementieren.
Hitzig über das neue Logo diskutiert wird auch in einem Forum der Fachschaftsinitiative Informatik. Die Informatikstudenten nehmen die Ähnlichkeit mit Humor. Fleißig haben sie sich kurzerhand daran gemacht, die Buchstaben „FAU“ mittels Grafikprogrammen in die Logos anderer Firmen einzubauen und so die Analogie zum bereits existierenden blau-gestreiften Firmenzeichen auf die Schippe zu nehmen. So prangt der neue „Markenname“ der Universität dann im Zeichen eines bayerischen Autoherstellers oder eines Internetauktionshauses. Noch ein weiterer Aspekt an dem neuen Design lässt manchen schmunzeln. So hat man die ehemalige „Friedrich-Alexander-Universität“ auf dem Schriftzug rechts des Logos umbenannt in „Friedrich-Alexander Universität“, den Namen also eines Bindestriches beraubt.
Wettbewerb für Kreative
Auf der offiziellen Facebook-Seite der Universität nimmt man die Kritik am Logo mit Humor. Für die vielen Neuinterpretationen des Schriftzuges, die die Studenten auf der Seite veröffentlicht haben, ist kurzerhand ein Wettbewerb ausgerufen worden, bei dem die drei kreativsten Lösungen gekürt werden. Von der Idee, den Siegern den fehlenden Bindestrich zu verleihen, hat man zwar wieder abgesehen, aber immerhin erhalten sie je eine blaue Uni-Tasche. Diese ziert übrigens noch das alte Uni-Logo.
So wie dieser Zeit noch die meisten Dinge. Bis die Corporate-Design-Umstellung auf das neue Logo vollständig vollzogen ist, wird noch einige Zeit vergehen. Von der Geschäftsausstattung, wie Briefpapier oder Visitenkarten, über die elektronischen Medien bis eben zu Artikeln wie den blauen Uni-Taschen. So werden wohl auch Teddy „Ernst“, die Espressotassen und die Visitenkartenetuis, die man unter anderem im „Unishop“ bestellen kann, noch einige Zeit mit dem alten Signet geschmückt sein.