Kaum Schutz möglich
28.11.2008, 00:00 Uhr
Bevor man sich mit dem Wasser und seinem Verlauf beschäftigte, nutzte Greif die Gelegenheit, in einer kurzen Zusammenfassung, die derzeitigen kommunalen Projekte vorzustellen: Die Generalsanierung der Grundschule wurde mit einem Kostenaufwand von 3,7 Millionen Euro abgeschlossen. Der bayerische Staat stellte 760 000 Euro Fördermittel zur Verfügung. Die 1,8 Kilometer lange und neu ausgebaute Birkenallee wird zur Zeit vermessen. Die Gesamtkosten betrugen 2,12 Millionen Euro.
Dank sprach Greif den zahlreichen Helfern und den Spendern zur Renovierung des Mörsbergei-Garten aus. Auch der Marienplatz wurde kostengünstig durch die Ideen und tatkräftiger Unterstützung des Bauhofes und der Verwaltung wieder hergestellt.
Für den Bau einer Kinderkrippe wurde der evangelischen Lukasgemeinde ein Grundstück in Erbpacht übereignet, und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde erstellt die Lukasgemeinde für etwa eine Million Euro eine zweigruppige Krippe für 25 Krippenkinder. Die Fertigstellung des Projektes ist für das Jahresende 2009 geplant.
Ebenfalls zum Jahresende 2009 soll der Erweiterungsbau des Feuerwehrhauses abgeschlossen sein. Die Eisenbahnunterführung, das sogenannte «Mausloch», beschäftigt derzeit den Gemeinderat und die Verwaltung. Die Verhandlungen mit der Stadt und der Deutschen Bahn laufen, konkrete Ergebnisse liegen aber noch nicht vor.
Zu dem Hauptthema Hochwasserschutz informierten Tim Fröhlich und Rene Hempel vom Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie sowie Walter Wenisch und Dieter Bayer vom Wasserwirtschaftsamt Nürnberg. Die Modellberechnungen und der Abschluss des Konzeptes, so Fröhlich, werden Ende März 2009 abgeschlossen sein. Ferner stellte Fröhlich gleich in den Vordergrund «einen hundertprozentigen Schutz gegen Katastrophen dieser Art gibt es nicht.»
2D-Modell entwickelt
Die Planung von Maßnahmen zur Gewährleistung eines ausreichenden Schutzes der Siedlungsgebiete gegen Hochwasser werden für ein 100-jähriges Hochwasser (knapp 100-Liter-Niederschlag pro Quadratmeter, im Katastrophenfall waren es 200 Liter) ausgelegt.
Zur Datenerhebung wurden die Gewässer vermessen, die Durchläufe dokumentiert, eine Befliegung mit Luftbildauswertung vorgenommen, die Hochwassermarken aufgenommen und die dementsprechende Dokumentation aus Liegenschaftskatastern und Erschließungsgebieten flossen in das Ergebnis ein.
Mit diesen Daten wurde ein 2D-Modell erstellt und die Gewässerläufe mit Bruchkanten festgelegt. Aus diesem Ergebnis werden die vom Hochwasser betroffenen Flächen und die Intensität des Hochwassers ermittelt. Als nächster Schritt, so Fröhlich, werden dann die Maßnahmen von der Rückhaltung in der Fläche bis hin zu Technischen Hochwasserschutzanlagen entwickelt.
In der Diskussion wurden zahlreiche Problempunkte angeschnitten und Lösungsmöglichkeiten von den Bürgern vorgestellt. Ein Punkt erregte die Gemüter besonders, nämlich der, das die Deutsche Bahn den Gleiskörper um 1,9 Meter erhöhen, aber die drei Durchlässe für das Wasser nicht vergrößern will.
Die hohen für die Gemeinde Bubenreuth anfallenden Kosten zur Mauslocherweiterung erregten einen Bürger. Er schloss ironisch mit den Worten: «Mauert es zu und lasst alle, die zum Waldkrankenhaus wollen, durch Erlangen fahren.»