Kein Wort gesagt
25.04.2009, 00:00 Uhr Zuvor hatte der Kreistag die Vertretung des Landkreises im Zweckverband Sondermüllentsorgung Mittelfranken (die neue Regierungsrätin Susanne Beer übernimmt die Aufgabe von der Regierungsrätin Silke Bröcker), die Vertretung des Kreises im Zweckverband Tierkörperbeseitigung Nordbayern (Susanne Beer für Silke Bröcker) geregelt. Dass Susanne Beer in Zukunft statt Silke Bröcker auch als weitere Vertreterin des Landkreises bei der Arge sitzt, sei ebenfalls noch erwähnt.
Blitzschnell wurde auch die Auftragsvergabe für den Kreuzungsumbau in Baiersdorf genehmigt (an eine Nürnberger Firma für rund sechs Millionen Euro), der Vertrag mit der Arge um ein Jahr bis 2010 verlängert und die geänderte Satzung für das Jugendamt genehmigt. Ein Antrag der Grünen wurde wegen Nichtzuständigkeit ebenfalls in geschätzten 30 Sekunden niedergebügelt.
Über das neue Landratsamt wurde kein Wort verloren. Dabei ist die Frist zur Standort-Bewerbung seit Juli 2008 vorbei. Im Dezember 2008 hatte es geheißen, im Februar 2009 werde eine Entscheidung fallen. Der Februar kam und ging, der März ging vorbei und der April neigt sich auch dem Ende entgegen.
Kein öffentliches Wort über den Standort des neuen Landratsamts. Jetzt wird spekuliert, dass der Kreistag eventuell im Mai eine Entscheidung treffen könnte. Hinter den Kulissen ist «alles gesagt», wie die EN aus gewöhnlich gut informierten Kreisen erfuhren.
Die Angebote der jeweiligen Kommunen seien ausgefeilt und bei den Kreisräten bestens bekannt. Auch herrsche Einigkeit darüber, dass bei einer Abstimmung jeder Kreisrat nach eigenem Gewissen über den neuen Standort des Landratsamtes entscheiden soll. Außerdem ist der Neubau, so es denn dazu kommen sollte, auch eine Art «Konjunkturprogramm» in schlechter werdenden Zeiten wie diesen.
Doch was macht Landrat Eberhard Irlinger? Er hat in den Kreistagsfraktionen nach einer Tendenz geforscht, er hat klar gesagt, dass er lieber ein Landratsamt im Kreis statt in der kreisfreien Stadt Erlangen hätte. Und jetzt ruft er die Fraktionsvorsitzenden nächsten Montag noch einmal zusammen, um das neue Landratsamt zu besprechen.
Dabei ist den Kreisräten schon längst bewusst, dass eine wie auch immer geartete Entscheidung mit «Ungereimtheiten» klar kommen muss. Diese Entscheidung wird sich niemand leicht machen. Jetzt wird es aber langsam Zeit, diese Entscheidung endlich zu treffen. EGBERT M. REINHOLD