Mann in Kampfmontur sorgt auf Demo in Erlangen für Irritationen
15.8.2020, 19:01 UhrLinke gegen Rechte, Info-Stand und Gegendemo, politische Parolen: An sich kann man das, was am vergangenen Mittwochmittag in Erlangens Innenstadt ablief, unter "gelebte Demokratie" einordnen. Die rechte "Alternative für Deutschland" (AfD) hatte ihr "Bürgermobil" aufgestellt und verteilte Informationsmaterial, die linke Szene, darunter die "Gruppe Antithese", hatte zur Gegenkundgebung gerufen, Polizeieinheiten sorgten dafür, dass das Geschehen friedlich blieb.
Nicht ins Bild passte einer, den die "Gruppe Antithese" in einer Mail an die Redaktion wie folgt beschreibt und dies auch mit Fotos belegt: "Ein Mann (ca. Mitte 40, dunkle halblange Haare) mit Kampfstiefeln, Einsatzhose, Knieschonern, stichsicheren Armschonern und Quarzhandschuhen" habe die Gegenkundgebung "abgeschritten".
Polizei gibt Entwarnung
Was bei den Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmern für Angst sorgte: "Griffbereit führte er an seinem Gürtel zwei Kampfmesser beachtlicher Größe mit sich. Verhalten und Aufmachung erinnerten sehr stark an den gerade vor Gericht stehenden rechtsterroristischen Mörder von Halle", heißt es in dem Schreiben weiter.
Michael Petzold, Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, gibt in diesem Zusammenhang Entwarnung. Bei dem Mann habe es sich um einen 58-jährigen Erlanger gehandelt, den ein auf den Rücken seines Shirts gehefteter Zettel als Impfgegner auswies. Aufgrund seiner martialischen Kleidung und der tatsächlich mitgeführten Messer sei auch die Polizei vor Ort aufmerksam geworden. Die Messer waren allerdings im gesetzlich erlaubten Rahmen, der Mann habe sich zudem friedlich verhalten und niemanden bedroht. Der Sicherheit und Deeskalation halber sei er von den Beamten dennoch der Innenstadt verwiesen worden.
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