Neue Hoffnung auf einen wirksamen Lärmschutz

9.9.2013, 17:56 Uhr
Neue Hoffnung auf einen wirksamen Lärmschutz

© Peter Millian

Den spontanen Besuch von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) der Eröffnungsveranstaltung des „Tag des offenen Denkmals“ im Freizeitzentrum Frankenhof nutzte Erlangens Oberbürgermeister und Ramsauer-Parteifreund Siegfried Balleis, erneut schnelle Fortschritte beim Lärmschutz an der Autobahn anzumahnen. Wie früher schon berichtet ist im Raum Erlangen nur der Lärmschutz an der Bundesautobahn A3 im Bereich des Erlanger/Fürther Kreuzes und der Gemeinde Frauenaurach in der Dringlichkeitsliste obenan, im Bereich des Stadtgebietes hat man sich bei der A73 bislang hingegen mit dem Auftrag sogenannten Flüsterasphalts begnügt.

Wie sich der Verkehrsminister auf der Radfahrerbrücke von der Äußeren Brucker zur Pommernstraße selbst überzeugen konnte, hat auch der neue Straßenbelag nur begrenzte Wirkung – ein Gespräch über die bedauerliche Situation war auf der Brücke nicht möglich. Ramsauer machte zwar keine konkreten Zusagen, versprach aber eine erneute Überprüfung der Prioritätenliste auf seinem Schreibtisch „bis spätestens November“ – da darf bei der Bundestagswahl allerdings nichts dazwischenkommen. Oberbürgermeister Siegfried Balleis liebäugelt seit Jahren (und in Abstimmung mit der Autobahndirektion) mit einem „Deckel“ über der Autobahn, der – je nach Länge – etwas über 200 Millionen Euro kosten und sich grundsätzlich auch für eine Bepflanzung eignen würde. Der OB trägt sich sogar mit dem Gedanken einer Landesgartenschau, um auf diese Weise zusätzliche Mittel locker zu machen.

Der Bundestagsabgeordnete Stefan Müller (CSU), der Ramsauer begleitete, machte darauf aufmerksam, dass auch der bereits vorhandene Lärmschutz mit nackten Betonwänden nicht mehr Stand der Technik sei und nachgerüstet gehöre. Auch im Bereich schalldichter Fenster für besonders geplagte Anwohner müsse neu nachgedacht werden.

Eine konkrete Zusage erhielt der OB bereits in der Denkmal-Veranstaltung, als er bei Ramsauer einen wirksamen Lärmschutz auf der Schiene anmahnte, der nicht zu Lasten der Optik historischer Innenstädte (wie Erlangen oder Bamberg) geht. Konkret geht es um die Nachrüstung von Güterzügen mit neuen „Flüsterbremsen“, die nicht nur leiser beim Bremsvorgang sind, sondern auch Radreifen und Schiene weniger aufrauhen und dadurch geringere Laufgeräusche verursachen. Ramsauer, von einem Briefwechsel mit dem OB in dieser Sache längst „vorgewarnt“, konnte verkünden, dass das Ministerium und die Bahn bereits vor drei Monaten das Umrüstungsprojekt gestartet haben – der Bund werde bis zu einer halben Milliarde Euro in die neue Technik investieren.

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