Rückenwind für die Nebenbahn der StUB in Erlangen-Bruck

15.5.2019, 06:00 Uhr
Rückenwind für die Nebenbahn der StUB in Erlangen-Bruck

© Foto: André De Geare

Die Eisenbahnfreunde Erlangen-Bruck, die sich seit Jahren für die Reaktivierung der aufgelassenen Strecke Erlangen-Bruck–Herzogenaurach einsetzen, könnten Rückenwind ausgerechnet aus einer Richtung bekommen, aus der sie ihn nicht vermuten: aus der Politik.


Stadt-Umland-Bahn: So soll die Strecke verlaufen


Nicht nur in Baden-Württemberg wird über die Wiederinbetriebnahme aufgelassener Strecken nachgedacht — der dortige Landesverkehrsminister Winfried Hermann von den Grünen hat dabei 15 Strecken im Auge — , auch in Bayern wird über die Wiederinbetriebnahme ehemaliger Bahnstrecken mit noch intaktem Gleiskörper nachgedacht. So sprach sich unlängst der bayerische Landtag dafür aus, neue Kriterien für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Bahnreaktivierungen zu entwickeln. Bislang müssen Untersuchungen des Fahrgastpotenzials auf durchschnittlich 1000 Personen pro Tag kommen, um diese als wirtschaftlich vertretbar zu halten.

Da aber diese Zahl ein Mittelwert ist, sind auf Teilabschnitten weit mehr Fahrgäste nötig. Andererseits wäre zwischen Bruck und Herzogen-aurach wohl mit einem größeren Fahrgastaufkommen zu rechnen.

Davon gehen jedenfalls die Planer der Stadt-Umland-Bahn (StUB) aus, die allerdings von der Brucker Initiative alles andere als begeistert sind. Diese bleibt aber unerschrocken in ihrem Bemühen, die sogenannte Aurachtalstrecke weiter anzupreisen. Schließlich habe sie den Vorzug, allein im Stadtgebiet Erlangen über fünf intakte Brücken zu verfügen — für die StUB hingegen müsse alles neu gebaut werden.

1000-Personen-Richtwert könnte überschritten werden

Eine Anfrage der Brucker Initiative bei der Deutsche-Bahn-Netz AG ist von dieser bereits zu Jahresbeginn dahingehend beantwortet worden, dass eine Machbarkeitsstudie erstellt werden sollte, an der die Bayerische Eisenbahngesellschaft, der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, das bayerische Verkehrsministerium und die DB Netz AG beteiligt sein sollten.

"Aus unserer Sicht besteht zwischen Herzogenaurach und Erlangen/Fürth/Nürnberg ein Nachfragepotenzial im Schienenpersonennahverkehr, das den Betrieb einer Eisenbahnstrecke grundsätzlich rechtfertigen könnte." Es sei auch zu erwarten, dass der 1000-Personen-Richtwert erreicht oder sogar deutlich überschritten werden könnte.

Für die Brucker Eisenbahnfreunde bleibt es spannend

In dem Schreiben wird auch die nicht unproblematische Anbindung an die Hauptstrecke Nürnberg-Bamberg im Bereich des Bahnhofs Bruck angesprochen: "Dabei sind baulich gegebenenfalls aufwendige Lösungen . . . nicht per se als Ausschlusskriterien zu betrachten", könnten "auch kostenintensivere Maßnahmen gerechtfertigt oder finanzierungsfähig sein".

Für die Brucker Eisenbahnfreunde bleibt es also spannend, wie sich ihr Bahn-Modell im Vergleich mit der von der Regierung noch zu beurteilenden Stadt-Umland-Bahn schlagen wird.

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