Schatten der Saiten und der Seele

31.10.2017, 15:00 Uhr
Schatten der Saiten und der Seele

© F.: Othmar Wiesenegger

Das Interieur atmet saturierte Bürgerlichkeit, hier wohnt ein Mensch, der es zu was gebracht hat. Okay, zu nicht allzu viel, aber es reicht. Der Bewohner ist Kontrabassist im Staatsorchester, mithin also unkündbar und mit Pensionsanspruch. Alles könnte also sehr schön sein, aber dem Herrn lasten zwei Schatten auf der Seele: die untergeordnete Rolle des Kontrabasses im Ensemble und die unglückliche Liebe zur jungen Sopranistin.

Ein Monolog, so lustig wie ironisch, so entlarvend wie sarkastisch. Verhandelt wird hier Musikgeschichte, Instrumenten-Historie und Allzu-Menschliches auf hohem, unterhaltsamen Niveau. "Der Kontrabass" wurde und wird rauf und runter gespielt und ist ein Schaulaufen für einen Schauspieler.

Klaus Liegener, der im Himbeerpalast den Kontrabassisten spielt, ist im "Hauptberuf" Physik-Doktorand und also "nur" ein Schauspiel-Amateur. Aber wie er diesen so begeisterungsfähigen wie desillusionierten Musiker verkörpert, ist beeindruckende Unterhaltungskunst. Regisseurin Sabine Schmidt führt ihn sicher durch diesen Emotions-Parcours, und

Liegener wechselt gekonnt die verschiedenen Gefühlslagen. Zwei Stunden lang bleibt es spannungsvoll, diesem "Musiker" zuzuschauen.

Weitere Vorstellungen: 31. Oktober und 3. November, jeweils ab 19.30 Uhr, 4. November ab 14.30 Uhr (Karten unter www.theater-im-himbeerpalast.de).

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