CoVaKo-Studie der Uni Erlangen

Studie zu Impf-Nebenwirkungen: FAU sucht noch Geimpfte gegen Corona, Grippe und Co

Katrin Wiersch

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27.7.2021, 11:25 Uhr
Nach jeder Impfung können Impfreaktionen auftreten. Die CoVaKo-Studie sucht deshalb Teilnehmer, die sich gegen Corona, Grippe, Pneumokokken oder Tetanus impfen haben lassen.

© Sven Hoppe, dpa Nach jeder Impfung können Impfreaktionen auftreten. Die CoVaKo-Studie sucht deshalb Teilnehmer, die sich gegen Corona, Grippe, Pneumokokken oder Tetanus impfen haben lassen.

Die gute Nachricht: Es haben sich seit Studienbeginn Ende Mai bereits 11.000 Teilnehmer registriert. Um aber selten auftretende Impfreaktionen herausfiltern zu können, braucht es noch einige Tausend Teilnehmer mehr. "Pro Impfstoff sind mindestens 3000 Teilnehmer nötig. Je mehr, desto besser", sagt Susann Hueber, Forschungskoordinatorin der Allgemeinmedizin des Uni-Klinikums Erlangen.

Der Fokus der Studie liegt darauf, dass auch Menschen teilnehmen, die sich gegen Grippe, Pneumokokken, FSME oder Tetanus haben impfen lassen. "Bislang liegen aus Deutschland keine Daten zur Sicherheit der Covid-Impfstoffe vor. Daher sollen nun im Rahmen unseres Projekts als Erstes die Häufigkeiten unerwünschter Ereignisse - unterteilt nach den unterschiedlichen Impfstoffen und -kombinationen miteinander verglichen und diese später mit Nebenwirkungen bei anderen Impfungen abgeglichen werden."

Ende August werden erste Ergebnisse veröffentlicht. Dann mit dem Schwerpunkt der Kreuzimpfungen Astrazeneca/Biontech und Astrazeneca/Moderna. "Hierzu gibt es noch so gut wie keine wissenschaftlichen Erkenntnisse", sagt Hueber.

Die Studie läuft bereits seit Ende Mai 2021 und soll noch bis Februar 2022 weiterlaufen. Bisher richtet sich der Aufruf an Geimpfte über 18 Jahre. "Mit der Ethikkommission klären wir gerade, ob auch Geimpfte unter 18 Jahren teilnehmen können." Es gehe vor allem darum, ob Minderjährige den Online-Fragebogen selbstständig ausfüllen dürfen oder inwiefern die Erziehungsberechtigten daran mitwirken müssen.

Bisher überwiegt der Anteil der Frauen, die an der CoVaKo-Studie teilnehmen. Die meisten Teilnehmer sind zwischen 25 und 60 Jahre alt. Über 60-Jährige sind nur wenig vertreten. "Das Studienformat mit dem Online-Fragebogen richtet sich vornehmlich an Jüngere. Aber wir sind natürlich froh, wenn alle Altersgruppen vertreten sind", sagt Hueber.

So nimmt man an der Studie teil:

Interessierte registrieren sich nach der Impfung auf der Website www.covako.org mit ihrer E-Mail-Adresse und allgemeinen Angaben zur Person, zur Impfung und eventuellen Vorerkrankungen (Dauer etwa fünf Minuten). Zu mehreren Zeitpunkten nach der Impfung wird den Teilnehmern dann der Link zum Fragebogen per E-Mail zugesendet. Die Beantwortung dauert jeweils etwa sieben Minuten. Alle angegebenen Daten werden vertraulich behandelt und nach dem Beantworten des letzten Fragebogens anonymisiert.

Die CoVaKo-Studie ist eine groß angelegte Befragung, die sich an alle Geimpften in Bayern richtet. Wer sich gegen COVID-19, Influenza, Herpes Zoster, Pneumokokken, FSME oder Tetanus/Diphterie (+ ggf. Poliomyelitis/Pertussis) hat immunisieren lassen, wird zusätzlich in den teilnehmenden hausärztlichen Praxen und Impfzentren über Flyer und Poster gebeten, diese Forschungsarbeit zu unterstützen.

Die Studie wird durchgeführt von den sechs bayerischen Universitätskliniken in Erlangen, München (LMU und TUM), Würzburg, Regensburg und Augsburg sowie der Hochschule Hof in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Auch das Paul-Ehrlich-Institut und das Robert-Koch-Institut sind einbezogen. Finanziert wurde sie vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

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