Unwetter in Erlangen: Uniklinik und Bahnhof unter Wasser

15.6.2020, 10:13 Uhr

Der Deutsche Wetterdienst hatte davor gewarnt. Ein schweres Unwetter zog am frühen Sonntagmorgen über Erlangen und brachte gewaltige Regenmengen mit sich. Bis zu sechzig Litern fielen pro Quadratmeter vom Himmel - zu viel für so manchen Abfluss. Weil die Kanalisation die Wassermengen nicht mehr aufnehmen konnte, sprudelte es aus Kanaldeckeln und Gullys heraus.

Schlimm hatte es ein Taxi erwischt, das in die überflutete Unterführung an der Güterhallenstraße bei den Arcaden gefahren war und dort bis zum Lenkrad im Wasser steckte.

Rathaus bleibt am Montag geschlossen

Mehrere öffentliche Gebäude wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. In der Uniklinik stand das Wasser in einem Kellergang einen halben Meter hoch. Der Erlanger Hauptbahnhof musste teilweise gesperrt werden, nachdem Wasser durch das Dach in die Ladengeschäfte und die Unterführung lief. Das Erlanger Rathaus bleibt am Montag, 15. Juni, für den Publikumsverkehr geschlossen, da es in den Kellerräumen und im Erdgeschoss zu einem massiven Wassereinbruch gekommen ist. Da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Haus ebenfalls nicht betreten dürfen, können Anliegen auch telefonisch nicht bearbeitet werden. Dort wie auch in der Heinrich-Lades-Halle drang das Wasser auch durch Oberlichter und in die Foyers.

 

Ebenso hatten sich die gewaltigen Wassermengen ihren Weg in zahlreiche Tiefgaragen, Keller und Aufzugsschächte im gesamten Stadtgebiet gebahnt. In der Goerdelerstraße in Bruck standen gleich drei Aufzugsschächte und eine komplette Tiefgarage unter Wasser.

Aufgrund zahlreicher Notrufe wegen vollgelaufener Keller und Unterführungen löste Feuerwehrchef Friedhelm Weidinger bereits kurz nach dem Unwetter Vollalarm für sämtliche Stadtteilwehren und die freiwillige Feuerwehr Erlangen-Stadt aus. Zusammen mit zwei hauptamtlichen Wachabteilungen der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk waren rund 200 Kräfte im Einsatz. Die Zusammenarbeit aller freiwilligen und hauptamtlichen Einsatzkräfte verlief wie gewohnt professionell und reibungslos. Die vielen Helfer haben im Laufe des Sonntags rund 175 Einsätze abzuarbeiten.


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