Was passiert mit den Eckentaler Schlössern?
23.7.2014, 15:18 UhrBereits im vergangenen Jahr hatte es einen Besichtigungstermin des Rates gegeben, bei dem die Öffentlichkeit außen vor bleiben musste. Die Marktgemeinderäte nahmen damals beide Gebäude in Augenschein, nachdem jahrelang kein Zutritt möglich gewesen war und sich der Markt lediglich um Bausicherungsmaßnahmen gekümmert hatte.
Nun sind sich die Fraktionen im Marktgemeinderat weitgehend einig: Die Gemeinde darf dem Verfall der beiden Schlösser nicht länger tatenlos zusehen. Zumal es sich bei dem Schloss in Forth um ein herrschaftliches Kleinod mit Park und Vorplatz handelt, das, gut genutzt, auch zur Belebung des Eckentaler Gemeindeteils beitragen könnte.
Mehrfach zerstört
Anders das Herrenhaus in Eschenau, das mehrfach zerstört wurde und heute für den Laien kaum mehr als historisch wertvolle Anlage erkennbar ist. Seine Nutzung wäre auch aufgrund des geringeren Platzangebotes eingeschränkt. Zudem ist die Gemeinde nur zu zwei Dritteln Eigentümer, während sich das Forther Schloss seit 2001 vollständig im Besitz des Marktes befindet.
Doch was soll passieren mit den beiden Schlössern? Die letzten Gutachten hinsichtlich Bausubstanz und Sanierungskosten liegen Jahre zurück. Zudem hätte der Denkmalschutz ein gutes Wort mitzureden. Während die Grünen ein Sanierungskonzept für beide Schlösser verlangen — das Schloss in Büg möchten sie als „Bürgerschloss“ in Bürgerhand für Begegnungen und Veranstaltungen, das Herrenhaus in Eschenau als Archiv genutzt haben — konzentrieren sich SPD und CSU in ihren Vorschlägen auf das Schloss in Forth.
So fordert die SPD die Entwicklung eines Nutzungskonzeptes sowie eines Finanzierungsplanes für das historische Anwesen samt Park. Die entsprechenden Mittel sollen bereits in den Haushalt 2015 eingestellt werden. Nach Vorstellung der Fraktion könnte das Schloss beispielsweise für Trauungen und als Konferenzzentrum genutzt werden.
Die CSU legte in der letzten Sitzung des Marktgemeinderates ebenfalls Lösungsvorschläge vor. Anders als SPD und Grüne kann sich Vorsitzender Reinhard Nagengast auch einen Verkauf des Forther Schlosses vorstellen. Allerdings unter der Prämisse, dass ein neuer Eigentümer das Schloss nur für solche Zwecke nutzt, die einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind, etwa Tagungen und Feste. Alternativ schlägt die CSU Fraktion die Gründung einer Bürgerstiftung vor. Die Nutzung soll die gleiche sein.
Die Fraktionen liegen in ihren Vorstellungen damit gar nicht weit voneinander entfernt. Doch das ist auch nicht das Problem: Es geht bei den Schlössern um Geld, um viel Geld. Mit ein Grund, weshalb die Verwaltung das Thema in den vergangenen Jahren immer wieder vertagt und sich auf die Sanierung des Brander Schlosses beschränkt hatte. Sollten die Beratungen im Marktrat darauf hinauslaufen, dass ein Verkauf an einen privaten Investor nicht in Frage kommt, wird die Finanzierung das entscheidende Thema werden.
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