Zweimal Platz drei: Triathleten des TV 48 Erlangen feiern

Katharina Tontsch

Sportredakteurin in Erlangen

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4.9.2019, 18:00 Uhr
Zweimal Platz drei: Triathleten des TV 48 Erlangen feiern

Heinz Rüger konnte es gar nicht glauben, verdutzt blickte er immer wieder auf die Ergebnislisten. Dort zweimal zu sehen: der TV 48 Erlangen auf Platz drei. Für den Erlanger Triathlon-Organisator der vergangenen 30 Jahre, der nun aber fast alle Aufgaben an Nachfolger übergeben hat, war das ein besonderer Moment. Lange hatte es das nicht gegeben. Die Sportler tanzten dabei um ihn herum. Auch sie wussten, dass sie Hervorragendes geleistet hatten. "Heinz Rüger war sehr, sehr glücklich", sagt Peter Kösters, einer der Erlanger Triathleten. "Er hat sogar überlegt, die Ergebnislisten einzurahmen."

"Der härteste Wettkampf ihres Lebens"

Im fünften der fünf Rennen lief endlich alles glatt, auch wenn es ein gutes Stück Arbeit war. Bei den Herren sind fünf Athleten pro Team am Start, vier müssen ins Ziel kommen, die Zeit des Letzten dieses Quartetts zählt in der Endabrechnung. "Bis zum Ende des Radfahrens hatten wir alle Mann an Bord, es lief überragend", sagt Kösters. "Als es zum Laufen ging, konnte Sebastian Kern das Tempo wegen seiner Wadenprobleme nicht mithalten, er ist ausgestiegen. Wir mussten schauen, dass wir zu viert jeden Mann durchbringen."

Gabriel Bauernfeind zogen die Erlanger Triathleten am Startnummernband über die drei Laufrunden. "Das hat auch gut geklappt, das Rennen war sehr eng", sagt Kösters. Zehn Sekunden lagen die Konkurrenten zurück. Doch der Turnverein rettete Rang drei ins Ziel. Es war die beste Saisonplatzierung der Erlanger Herren. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Kösters. Der 20-Jährige, der beim Erlanger Triathlon überraschend auf der Olympischen Distanz gewonnen hat, kam über den Schul-Triathlon zum TVE, mit dem Ohm-Gymnasium wurde er Schul-Weltmeister. Als Jugendlicher spielte er noch Fußball bei der SGS. Nun ist er einer der Leistungsträger im Zweitliga-Team.

Auch im Damen-Rennen ging es in Baunatal zur Sache. Theresa Neukam startete trotz Ermüdungsbruch im Fuß als eine von vier Erlangerinnen. Eine Athleten darf das Team auf der Strecke zurücklassen, die Zeit der Drittbesten zählt im Endergebnis. "Theresa ist nach dem Radfahren ausgestiegen, davor hat sie uns tatkräftig unterstützt", sagt Sarah Neukam, ihre Schwester. Sie zerrte am Ende gemeinsam mit Larissa Rexin auch ihre Teamkollegin Katharina Kern ins Ziel. "Wir haben sie am Startnummernband gezogen. Sie hat mir danach gesagt, dass es der härteste Wettkampf ihres Lebens war."

Sarah Neukam ist schon seit vielen Jahren Mitglied im Turnverein, seit mehr als zehn Jahren macht sie Triathlon. Zusammen mit Anna Schmidt hat die 22-Jährige in dieser Saison erstmals die Leitung der Zweitliga-Mannschaft übernommen. Besonders zum Ende der Runde war das nicht leicht, Schmidt befindet sich zum Studieren in Norwegen. "Wir haben überlegt, sie mit unserem Preisgeld einfliegen zu lassen", sagt Sarah Neukam. Vor allem, weil sogar der Aufstieg noch im Bereich des Möglichen lag.

"Wir haben einen guten Teamspirit"

Am Ende aber hat sich das Team dagegen entschieden. Die erste Liga, sportlich und finanziell mehrere Nummern größer, ist das Ziel fürs kommende Jahr. Die Mannschaften wollen so zusammenbleiben. Anders als in anderen Teams, in denen Athleten von überall her zusammengewürfelt oder zusammengekauft werden, sind beim Turnverein zehn Sportler wirklich Erlanger. Die meisten studieren. Viele kommen aus der eigenen Jugendarbeit. "Wir starten nicht nur gemeinsam, sondern trainieren auch zusammen", sagt Sarah Neukam. "Wir haben einen guten Teamspirit aufgebaut."

Der führte die Erlangerinnen in dieser Saison auf den Gesamtrang vier von insgesamt neun Mannschaften. Bei den Herren waren es 16 Teams in dieser Runde. "Dadurch ist es noch ein bisschen kompetitiver", sagt Kösters. "Wir haben uns immer weiter verbessert." Am Ende kam der TVE hier auf Platz fünf. "Damit können wir zufrieden sein." Anders als bei den Damen allerdings ist nicht der Aufstieg das Ziel. Doch auch Podestplätze machen bekanntlich glücklich.

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