Temperaturen unter zehn Grad
Extremer Wetterumschwung - Experte warnt: Tornadogefahr ab Freitag in Bayern?
24.08.2023, 10:18 Uhr
Süddeutschland schwitzt: In Baden-Württemberg wurde zuletzt die deutschlandweite Höchsttemperatur von 36,6 Grad gemessen. Und auch in Nürnberg knackten die Höchstwerte von vergangenem Donnertag bis einschließlich Dienstag täglich die 30-Grad-Marke. Viele Menschen sehnen sich nach einer Abkühlung – und bekommen diese wohl in den kommenden Tagen in extremer Form.
Durch zunehmend schwüle Luft bahnt sich laut Dominik Jung ein extremer Wetterumschwung an, "bis sich das Ganze in einem großen Knall entlädt". Das erklärte der Diplom-Meteorologe gegenüber "t-online.de". Die Temperaturen sollen weit unter 20 Grad, in den Alpen sogar unter sieben Grad fallen. Dabei beruft sich Jung auf ein Modell, das mit andauernden Niederschlägen rechnet. Sollten ebendiese am Sonntag nicht oder nur leicht auftreten, wäre es etwas wärmer – aber trotzdem noch recht kalt. In Nürnberg bleibt es laut "Wetter.com" am Samstag bei bis zu 24 Grad noch überwiegend trocken, aber windig. Von Samstag rangieren die Höchstwerte in der kommenden Woche im Herzen Mittelfrankens dann knapp über oder knapp unter der 20-Grad-Marke.
Aber: Der Wetterumschwung betrifft nicht nur die Temperatur. Hitze statt Kälte, dichte Wolkendecken statt strahlend blauem Himmel – und vielleicht Tornado-Warnungen statt Hitze-Warnungen. Das legt zumindest Dominik Jung nahe. Gegenüber "t-online.de" gab der Meteorologe zu Protokoll, dass neben schweren Gewittern, Starkregen, Sturmböen und Hagel auch die Bildung von Tornados "bei dieser brenzligen Wetterlage nicht ganz ausgeschlossen sei". Dies bestätigte auch Andreas Friedrich, Tornadobeauftragter des Deutschen Wetterdienstes, auf Anfrage dieser Redaktion: "Es ist durchaus möglich, dass sich bei der erwarteten Unwetterlage in den kommenden Tagen irgendwo irgendwann ein Tornado bildet."
Allerdings ist die Prognose noch sehr vage, zwar bestehe das "Potenzial", dass "in Bayern oder sonst wo ein Tornado entsteht", aber man müsse am Freitag erst noch die Gewitterzellen beobachten. Sollte etwas Verdächtiges auffallen, wird eine entsprechende Gefahreninformation veröffentlicht. Bislang gab der Deutsche Wetterdienst für Donnerstag einzig eine Warnung vor teils starken Gewittern im Süden der Rheinland-Pfalz heraus. Für die Nordhälfte der Bundesrepublik besteht derzeit keine Warnung, im Süden gilt eine Hitzewarnung. Zudem stellte Friedrich klar: "Aktuell rechnen wir nicht konkret mit einem Tornado, es ist eher unwahrscheinlich. Vielleicht passiert am Ende auch gar nichts - wie meistens."