Klimaresistente Arten

140 neue Bäume: In Forchheim entsteht eine Allee auf Zeit

Philipp Peter Rothenbacher

Nordbayerische Nachrichten Forchheim-Ebermannstadt

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23.3.2022, 06:00 Uhr
Zeitweise eine Allee: Rund 140 Bäume werden momentan an der Merowingerstraße "zwischengelagert" – unter Aufsicht von Andreas Geck (li.) und seinem Team.

© Eduard Weigert Zeitweise eine Allee: Rund 140 Bäume werden momentan an der Merowingerstraße "zwischengelagert" – unter Aufsicht von Andreas Geck (li.) und seinem Team.

Noch stehen sie in Reih’ und Glied und warten auf ihren Einsatz – besser gesagt: auf ihre Einsetzung. Kleinere Obstbäume, Linden und Ahorne verschiedener Gattungen, Eichen unterschiedlicher Sorten, Kastanien, eher exotisch anmutende Trompetenbäume und Mittelmeerpinien, Kirschbäume, deren Blütenpracht in einigen Wochen erstrahlen kann.

Mehr als 140 dieser jungen Bäume, herangekarrt auf vollen Lkw-Ladungen, hat das Forchheimer Gartenamt von einer Baumschule in Norddeutschland beschafft, derzeit werden sie auf dem Areal hinter dem Demenzzentrum, zwischen Merowingerstraße und A73, „zwischengelagert“. Also just dort, wo ab Mitte des Jahres eine neue städtische Kita in besonderer sechseckiger Holzbauweise entstehen soll.

Bis dahin werden die knapp zwölf Dutzend neuen Bäume längst übers ganze Stadtgebiet verteilt eingepflanzt sein: Gartenamtsleiter Andreas Geck schätzt, dass sein Team dafür bis Ende April brauchen wird.

"Wir pflanzen kunterbunt"

„Das Besondere ist, dass es eine Mischung aus allen möglichen Arten ist, wir pflanzen kunterbunt“, sagt Geck. Und diese Artenvielfalt hat ihren guten Grund: „Weil wir mit Blick aufs Klima ja nicht wissen, was in 20 Jahren noch gut wächst“, so der Gartenamts-Chef. Beziehungsweise, was erstaunlicherweise jetzt schon gut wächst: „Bisher keine der Mittelmeerpinien, die man in Italien oder auf Mallorca findet, ist bei uns hier in Forchheim durch Frost kaputt gegangen.“ Ein untrügliches Zeichen für den Klimawandel beziehungsweise die Erderwärmung.

Deswegen gelten die meisten der 140 Baum-Neuankömmlinge auch als „klimaresistent“, sprich: Sie kommen aus südlichen Gefilden und mit mehr Hitze (respektive weniger Wasser) besser klar als viele der angestammten heimischen Sorten in unseren Breitengraden. „Wir haben zum Beispiel Eichen, die auf der Blattunterseite silbrige, wollige Blätter haben, dadurch kommt es zu weniger Wasserverdunstung“, erklärt Geck.

Das Einsetzen der teils bis zu sieben Meter hohen Bäume (Geck: „Der Trend geht zu großen, robusten Bäumen“) ist aufwändig, die Gartenamts-Mitarbeiter haben in den kommenden Wochen viel zu tun – präzises Rangieren inklusive.

Die jeweiligen Standorte der Bäume im Stadtgebiet werden dabei vor allem bestimmt durch die Form ihrer Kronen: Eine schlanke Ulme passt beispielsweise eher in enge Straßenzüge/Wohngebiete als eine breite Kastanie. Die stückzahlenmäßig an einem Ort meisten der neuen Bäume, nämlich 20, werden übrigens entlang des Radweges zwischen Burk und Wimmelbach eingepflanzt.

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