3000 Menschen bei Lichterprozession in Gößweinstein
26.12.2019, 20:38 UhrDas Wetter passte, es war trocken und nicht windig. Wohl auch deshalb kamen viele Schaulustige von nah und fern, um das Lichterspektakel mitzuerleben und bei Glühwein und Bratwurst vom Grill den Ausklang des diesjährigen Weihnachtsfestes etwas zu feiern. Dennoch war alles sehr andächtig, verlief reibungslos und war vor allem ein Kirchenfest, bei dem die rund 1000 Prozessionsteilnehmer beteten. Die "Ewige Anbetung", die auch den ganzen Tag in der Basilika zur Heiligen Dreifaltigkeit stattfand, ist der eigentliche Anlass und Hintergrund für die abschließende Lichterprozession im sakralem Zentrum der Fränkischen Schweiz.
Schätzungsweise 3000 Menschen waren diesmal gekommen, um die einmalige Lichterillumination von Basilika, Burg, dem Gernerfels und im Ort selbst mitzuerleben. Auf die anfänglich großen Holzfeuer am Burgberg verzichteten die Organisatoren der ARGE Gößweinstein aus Sicherheitsgründen aber auch diemal wieder. In der Pezoldstraße und den Seitenstraßen entlang des Prozessionszugs brannten an den Straßenrändern und auf der Mauer rund um die Basilika zahlreiche kleinere Feuer, die aus mit Wachs getränkten Klopapierrollen hergestellt worden waren.
Die Prozession durch den Wallfahrtsort selbst verlief ruhig und andächtig wie immer. Angeführt von den Ministranten, dahinter Pfarrer Mazur, der unter dem Baldachin das Allerheiligste durch die Straßen trug und von Fackel tragenden Feuerwehrleuten flankiert wurde. Für die musikalische Umrahmung sorgte wie immer der Musikverein Gößweinstein und alle Gößweinsteiner Vereine, sehr stark vertreten auch die Feuerwehrleute aus Leutzdorf, die auf dem Basilikavorplatz Spalier standen, sowie Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) mit Amtskette. Auch eine stattliche Anzahl der Marktgemeinderäte beteiligte sich am Prozessionszug.
Als Vorbeter fungierte wie die letzten Jahre auch schon Basilikaorganist Georg Schäffner. Mit im Zug dabei natürlich auch die Patres des Franziskanerklosters und die katholischen Schwestern. Die ewige Anbetung an den beiden Weihnachtsfeiertagen hat in Gößweinstein eine Jahrhunderte lange Tradition. Wie aus der Ortschronik hervorgeht, wurde die Prozession im 18. Jahrhundert auch noch von Wallfahrern besucht.
Da gab es auch noch bengalische Leuchtfeuer auf den Fels- und Berghängen rund um den damals schon bekannten und bedeutenden Wallfahrtsort. Die Tradition, Lichter und Holzfeuer abzubrennen, wurde noch bis Anfang des zweiten Weltkriegs gepflegt. Die Betstunden in der Neumann-Basilika begannen an beiden Feiertagen jeweils um 11.15 Uhr und enden um 17 Uhr.
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