An Beatles-Hit festgebissen
02.09.2010, 00:00 Uhr
Der 66-Jährige leitet die 34. Musikwoche der Katholischen Landvolkshochschule auf dem Feuerstein bereits im neunten Jahr. "Wir machen das, damit jeder seine Freude an der Musik hat und etwas mit nach Hause nimmt, das er im eigenen Unterricht oder im eigenen Chor einsetzen kann", so der gebürtige Ghanaer, der seit seinem Studium in Deutschland lebt.
In den Kursen sitzen denn auch hauptsächlich Lehrer und Erzieher, Chorleiter und Musikpädagogen, die sich neue Impulse und Ideen erhoffen. Aber auch Laien. "Die Verbindung zur Musik muss in der Seele zu spüren sein." Wenige Meter weiter sorgt sich die Musiklehrerin Susanne Steuerl (Schwabmünchen) um ihre Blockflöten-Gruppe, der sie nicht nur beim Spielen mehrstimmiger Arrangements hilft, sondern auch mit Tipps zu Wartung und Pflege des Instruments unterstützt. Und ein Zimmer weiter ist Agathe Schrimls (Auerbach) Spezialgebiet das Singen im Chor. Sie kümmert sich um die Stimmbildung, die exakte Betonung oder die richtige Atmung.
Ein breites Spektrum
Das Team der Referenten komplettiert Christian Neubauer (Augsburg). Vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, von der Renaissance bis zur Moderne bietet er mit seiner Gitarre ein breites Spektrum. So geht das Tag für Tag die ganze Woche. Bis auf Mittwoch, da schweigen die Instrumente, denn da wandert die Gruppe in der freien Natur umher.
Zurück im Lehrsaal heißt es dann: "Ihr müsst immer auf den Kaspar achten, der euch vorne Tipps gibt." In James Opoku-Pares Orchester dominiert der Nachwuchs, bei dem sich schon mal die Geige zu wehren scheint. In lockerer Atmosphäre bleibt der Musiklehrer dennoch konzentriert und geduldig. "Das ist ein Rumba-Rhythmus mit einem Intro aus vier Takten." Dann klatscht er vor, tänzelt umher, singt leise mit. Noch einmal von vorne, jetzt mit hörbaren Fortschritten, dann lächelt James Opoku-Pare fast unmerklich. Nach beinahe zwei Stunden hat immer noch keiner eine Pause gefordert, obwohl es sich fast nur um Kinder und Jugendliche handelt. Der Beatles-Song entpuppt sich derweil als gar nicht so leicht spielbar.
"Wir haben jedes Jahr einige Neuerungen im Programm. Diesmal das Orchesterspiel, bei dem wir nur wenige Tage haben, um am Ende ein vorzeigbares Ergebnis zu bekommen." Nachdem James Opoku-Pare 35 Jahre lang Musikpädagoge in Erlangen war, befindet sich der Kirchenmusiker und Organist eigentlich im Ruhestand. Aber aufhören kann und will er nicht. "Ich mache weiter, solange es mir Freude bereitet."UDO GÜLDNER