Corona-Folgen: Blick auf den Arbeitsmarkt im Kreis Forchheim
9.1.2021, 09:56 UhrZum Winteranfang stieg im Dezember im Kreis Forchheim die Arbeitslosigkeit wieder leicht um 13 Personen (+0,6 Prozent) auf 2021 Menschen. Das teilt die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mit. 2020 fiel die saisonal bedingte Erhöhung deutlich geringer aus als 2019 (+141 Personen). Seit dem Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit um 23,6 Prozent (+386 Personen) zugenommen. Die Arbeitslosenquote entspricht aber noch Vollbeschäftigung.
Im Dezember bekam der Arbeitgeberservice 232 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote aus Stadt und Landkreis gemeldet, 14,3 Prozent mehr (+29) als im Vorjahr. Der Stellenbestand liegt erstmalig seit 22 Monaten mit 729 Offerten wieder auf dem Vorjahresniveau. Die größten Zuwächse verzeichnen der Baubereich sowie Bürotätigkeiten (Firmenorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung).
Generell erhöhte sich trotz der Corona-Krise und dem Beginn der kalten Jahreszeit die Arbeitslosigkeit im Dezember nur leicht. In der Vorweihnachtszeit beginnen sich zunehmend Arbeitnehmer aus den witterungsabhängigen Außenberufen arbeitslos zu melden. Die Zahl der Arbeitslosen wuchs daher um 1,8 Prozent (+219) auf 12 514 Menschen.
1964 Betriebe in Kurzarbeit
Der saisonal übliche Anstieg fiel in diesem Jahr nur gut halb so groß aus wie im Vorjahr. Bei den Männern erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um 188 (+2,7 Prozent), da diese die Mehrheit im Bauhandwerk ausmachen. Die der Frauen ist lediglich um 31 (+0,6 Prozent) angestiegen. Im August (aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 1964 Betriebe für 24 058 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld. Verglichen mit dem Höchststand im April reduzierten sich die Firmen in Kurzarbeit binnen vier Monaten bereits um 56,7 Prozent bzw. 2 567 Betriebe. Die Zahl der Kurzarbeiter sank um 27 425 (- 53,3 Prozent).
Im Dezember gab es zunehmend Meldungen zu Arbeitslosigkeit aus dem Baubereich, teilt Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, mit. Viele registrierten sich jedoch nur vorsorglich arbeits-suchend. Der Lockdown light im November wirkte sich nur unwesentlich auf die Meldungen aus. Mitten im Weihnachtsgeschäft erfolgte der zweite harte Lockdown. Anders als im Frühjahr kam es bisher jedoch zu keiner Entlassungswelle. Stattdessen gebe es einen deutlichen Anstieg bei den Anträgen auf Kurzarbeit.
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