Die Forchheimer SPD fühlt sich gut
07.05.2016, 06:00 Uhr„Die SPD Forchheim ist wieder da“, sagte der frisch gewählte Oberbürgermeister und Vorsitzende des Ortsverbandes, Uwe Kirschstein, im Rahmen dieser Jahresversammlung. Noch vor seinem Rechenschaftsbericht begrüßte Kirschstein sechs neue Mitglieder, die in den letzten Wochen in die Partei eingetreten waren, offiziell per Handschlag. Der Ortsverband zählt damit 103 Mitglieder.
Niemand hätte bei der letztjährigen Hauptversammlung auch nur geahnt, welch turbulentes Jahr der SPD 2016 bevorstand, so Kirschstein. Von seiner Seite habe er einen kurzen und eng getakteten Wahlkampf geführt, der letztendlich zu einem lange erhofften politischen Wechsel an der Stadtspitzen geführt habe. Kirschstein wies mit einem Augenzwinkern darauf hin, dass es ein Zitat gebe, wonach „Diamanten eben einmal unter Druck entstehen“.
Viele Sympathisanten
Auf seinen Wahlsieg habe eine Welle unerwarteter Reaktionen hervorgerufen, sagte Kirschstein. So habe er Dutzende von Glückwunschschreiben bekommen. „Wenn diese Sympathisanten nun alle in den SPD-Ortsverband als Mitglieder eintreten, dann können wir bis zum nächsten Jahr unsere Mitgliederanzahl verdoppeln.“
Besonders gefreut habe ihn ein Glückwunschschreiben des Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel aus Berlin, der Forchheim als ein „Kraftzentrum für das Gemeinwesen, aber auch für die SPD“ bezeichnete.
Konzentration auf Stadtsessel
Nach nunmehr zwei „wundervollen Jahren“ an der Spitze des traditionsreichen SPD-Ortsverbandes werde er nicht wieder als Vorsitzender kandidieren: „Ich tue das in bestem Wissen, dass die SPD Forchheim für die Zukunft hervorragend aufgestellt ist“, so der scheidende Ortsvorsitzende. „Ich tue das, weil ich an anderer Stelle in einer anderen Position nur für die SPD werbe“, so Kirschstein.
„Wir waren und sind damit am besten gefahren, wenn wir Spitzenämter in unserer Partei auf verschiedene Schultern verteilen“, begründete Kirschstein seine Entscheidung. „Ich bin ein Oberbürgermeister aller Forchheimer und möchte auch überparteilich wahrgenommen werden.“
In der Forchheimer SPD scheint die Welt nun wieder in Ordnung zu sein. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Immer wieder gab es interne Spannungen zwischen Partei- und Fraktionsvorsitz. Dies scheint nun aber Geschichte zu sein, denn offenkundig harmoniert die Fraktion mit der Ortsverbandsführung.
Dies betonte auch der neue Fraktionsvorsitzende Reiner Büttner, der wie Kirschstein sein Amt am 1. April angetreten hat. Man sei noch in der „Rollenfindung“, so Büttner. „Wir wollen, dass die Ära Kirschstein ein Erfolg wird und deswegen steht auch die Fraktion hinter dem Ortsverband.“ Als neuer Ortsvorsitzender stellte sich der bisherige Stellvertreter Michael Hartmann (43), Vater von drei Kindern, seit zwei Jahren im Vorstand, zur Wahl. Hartmann erhielt 29 der 33 Stimmen. Drei Mitglieder votierten mit Nein, einer enthielt sich der Stimme.
Als Stellvertreter wurden Ali-Fuat Karabag (neu) und Eva Wichtermann (wie bisher) gewählt. Neu besetzt wurde auch der Kassierposten, da der bisherige Kassier aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellte. Neu gewählt wurde Stephan Emhofer. Als Schriftführer ergänzt nun Atila Karabag die Vorstandschaft. Als Beisitzer wurden Christa Gerdes, Lisa Hoffmann, Anita Kern, Kurt Liebmann, Cornelia Schmidt, Jutta Schubert-Heberlein, Uwe Kirschstein, Sigrid Wagner, Susanne Wagner, Paul Wichtermann, Andreas Wokittel, Alexandra Prechtel und Zekeriyya Kolu gewählt. Die Kasse prüfen auch künftig Dieter Hoffmann und Klaus Thormann.
So sieht es der neue Ortsvorsitzende Michael Hartmann, der in der Arbeit der letzten zwei Jahre eine positive Entwicklung für die SPD sieht: „Wir müssen jetzt den Dampf, unter dem wir standen, auch mitnehmen.“ Die SPD müsse raus zum Bürger und mehr auf ihn zugehen, „auch außerhalb der Wahlen“, appellierte Hartmann. Auch die Herausgabe einer SPD-Zeitschrift stellte er in Aussicht.
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