Druidenhain: Spürnasen suchen Vermisste
10.6.2019, 08:00 UhrNeuzugänge, also Hundebesitzer und Fellnasen, für die das Trailen noch Neuland war, bekamen an diesem Tag die Möglichkeit, über das "Antrailen" einen Einstieg zu finden, wie es auch bei Walter Meyer vom Bayerischen Roten Kreuz und Therapiehund Labrador Sammy der Fall war. Beim Trailen nehmen Hunde eine Spur mit ihrer Schnüffelnase auf und versuchen am Ende findig zu werden. Das können Gegenstände, andere Tiere und verletzte Personen sein, die im Wald auf Rettung warten.
Nach zehn Minuten erschöpft
Nach dem zehnminütigen Training war der gutmütige Rüde sichtlich erschöpft und durfte sich im Auto ausruhen. Nach der Pause wird bei einem zweiten Durchlauf das Erlernte gefestigt, dann ist das Training für diesen Tag vorbei. "Diese Art von Übungen sind für die Hunde enorm anstrengend und es ist wichtig, das Tier nicht zu überfordern", erklärt Ursula Teichmann. Prinzipiell ist jeder Hund geeignet, er braucht lediglich dabei eine gute Schnüffelnase. Ein spezielles Brustgeschirr und eine Schleppleine werden ebenfalls benötigt. Geübtere und erfahrene Trailer durften direkt los legen.
Eine Übungseinheit kann man sich in etwa so vorstellen: Eine Person wird zu einem Versteck innerhalb des Geländes gebracht und wartet dort, während sich eine weitere Person mit ihrem Hund startbereit macht. Der Hund erschnüffelt einen Gegenstand, das kann ein Kleidungsstück, Haare, Schlüssel oder Handy des zu Suchenden sein und macht sich dann mit seinem Besitzer ebenfalls auf den Weg, das Versteck aufzuspüren.
Der Hundebesitzer gibt zu Anfang einen Befehl, das kann "Go, Trail" oder "Such" sein und leitet im Anschluss den Hund bei der Suche an. Herrchen oder Frauchen greifen nur dann ein, wenn sich der Hund zu sehr ablenken lässt. Ist die Zielperson gefunden, gibt es neben einem dicken Lob selbstverständlich ein Leckerli.
Verzweifelten Tierbesitzern helfen
Trailern fordert den Hund auf geistiger Ebene und bildet eine gute und wichtige Ergänzung zur körperlichen Bewegung, wie den Spaziergängen. Der Verein "Pettrailer at work", der seinen Hauptsitz in Gelsenkirchen hat, wurde erst Anfang des Jahres von Ursula Teichmann und der Heroldsbacherin Susanne Krug gegründet. Sie haben es sich als Ehrenamtliche zur Hauptaufgabe gemacht, vermisste Tiere, vorwiegend Hunde und Katzen, zu suchen und den verzweifelten Tierbesitzern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen (wir berichteten).
Der Charity Trail ist die erste größere Veranstaltung des Vereins, es sind für dieses Jahr noch weitere Aktionen geplant. "Der Erlös aller Veranstaltungen geht ausschließlich an wohltätige Organisationen", so Teichmann. Die Einnahmen des Traillaufs im Druidenhain gehen komplett an die Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach.
Durch Zufall entdeckten die Veranstalter bei einem Seminar in der fränkischen Schweiz den Druidenhain und waren sofort begeistert. "Ein perfekter Ort für unsere Zwecke", schwärmte Teichmann.
Wer nach diesem Tag Gefallen am Trailen gefunden hat, kann auf weitere Angebote aus der Gegend zurückgreifen. Zum Beispiel über die "Suchhunde Franken" in Gaiganz, "K9" in Bamberg oder aber auch über das BRK.
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