Durch Wasser und Schlamm
19.04.2011, 12:19 Uhr
Zweieinhalb Stunden dauerte ungefähr die Tortur, dann waren Alexander Bugla und Philipp Blümlein im Ziel. Zwei Runden á zehn Kilometer galt es für den Polizeibeamten und den Zimmerermeister zurückzulegen. „Das war sehr anspruchsvoll“, berichtet der 23-jährige Bugla. Ziel des Forchheimers war es gewesen „einfach nur durchzukommen“, während sein 32-jähriger Kumpel Blümlein schon etwas weiter oben in der Ergebnisliste landen wollte. „Dafür bin ich ans Limit gegangen“, berichtete er am Tag danach — allerdings noch ohne Muskelkater. „Der kommt bei mir immer erst zwei, drei Tage danach.“
Spontan hatten sich die beiden für den „Fisherman’s Friend Strongmanrun 2011“, dem laut Veranstalter „größtem und spektakulärstem Hindernislauf“, am Nürburgring angemeldet. „Wir hatten von Arbeitskollegen davon gehört und zudem noch eine Reportage darüber gesehen“, sagt Bugla. Dann war schnell klar: „Wir müssen da hin!“
Rund 75 Euro kostete die Startgebühr, schon waren die Zwei unter den über 8000 Startern, die zeitgleich am Sonntag losrannten. „Als erstes ging es über Berge von Autoreifen und gestapelte Heuballen. Dabei half jeder jedem, das war wirklich toll“, so Bugla. Wobei gerade die Autoreifen Blümlein die Substanz raubten: „Da tritt man mal falsch drauf und schon schlägt der Reifen gegen das Schienbein — unangenehm!“ Auch eine Wasserrutsche galt es zu meistern oder hüfthoch im Wasser stehend Baumstämme zu untertauchen. „Spätestens da war man klatschnass“, so Bugla begeistert.
Seine Schuhe behielt der Forchheimer, anders als viele Kontrahenten, an den Füßen, als er kurz vor Schluss einen Schlammbottich durchwaten musste. „Am Härtesten fand ich aber den Lauf auf einen langgezogenen Berg, an dessen Ende noch eine Heuballen-Wand überklettert werden musste.“ Groß vorbereitet hatten sich die Kumpels nicht. Sie seien sportlich, gehen häufig Skifahren, Schwimmen, Joggen und ins Fitnessstudio. Das hatte ausgereicht.
Am Ende kamen beide unverletzt und abgekämpft ins Ziel. Doch da wartete der „zweite Strongman“, so Blümlein, der 494. wurde: „Das Duschen, bis der ganze Dreck wieder unten war.“