Immer diese Städter

30.12.2012, 19:45 Uhr
Immer diese Städter

© Franz Galster

Was Sohn Wendelin (Martin Reichel) und seine Mutter Liesl (Katharina Brütting) als lukrative neue Einkommensquelle erwarten, erscheint dem Bauern vom Kalblhof (Matthias Grüner) doch sehr suspekt. Der Sepp (Christian Habermann) bringt als Altknecht und Bergführer den Kontrast zwischen dem urigen Landmann und den Städtern auf den Punkt. Er kann mit den Wünschen der norddeutschen Gäste nicht viel anfangen.

Kaugummifabrikant Otthold (Manuel Brütting), seine Frau Vera (Theresia Dresel) und Journalist Paham Jost (Stefan Häfner) tun sich schwer mit den Sitten auf dem Bauernhof. Dazwischen die Magd Kathl (Petra Zitzmann), die Komplimenten nicht abgeneigt ist, oder eine nette Studentin Evelin (Katrin Schmitt), die den Reigen der Aktiven abrunden. Dass am Ende alle irgendwie zueinanderfinden, war zu erwarten.

„So muss es sein“

Zum 27. Mal führt Pfarrer Werner Wolf Regie, er rief das Theater ins Leben. „Ich habe rein zufällig eine Karte ergattert“, weiß Gisela Bauer, Bürgermeisterin aus Hiltpoltstein, zu erzählen. „Ich finde das Theater gut, den Knecht einfach klasse“, so ihr Fazit. Anna Heid aus Wohlmannsgesees ist mindesten schon fünfzehnmal dabei gewesen. „Es ist schön, lustig und gesellig, so muss es sein“, meint sie lachend. Christian Habermann, der Knecht, ist seit dem ersten Tag, also seit 27 Jahren dabei. Pfarrer Wolf freut sich aber auch über junge Nachwuchskräfte wie Katrin Schmitt, die sich zum ersten Mal heran wagte.

Spätestens beim Zusammensitzen nach erfolgreicher Vorstellung wird dem Beobachter bewusst, wie viele Helfer mitwirken. Beginnend von der Souffleuse (Lisa Neuner), der Maskenbildnerin (Hedwig Karl), der Technik mit Mirco und Pascal Reichel, den Bühnenbildnern Erwin Dressel und Fritz-Walter Reichel.

Schwieriger Spagat

Pfarrer Wolf, dem nach eigener Aussage gerade ein seelsorgerlicher Härtefall sehr ans Herz geht, schlüpft gegen Ende der Vorstellung noch schnell in eine Nebenrolle als Saniäter.

Der stellvertretende Bürgermeister Markus Grüner dankte dem Theaterteam für seinen Einsatz für die kulturelle Vielfalt in Obertrubach. Die offizielle Würdigung dieser Leistung, der Kulturpreis der Gemeinde, ist seit diesem Jahr am Eingang zum Saal der Begegnungsstätte in einer Glasvitrine zu bewundern.

Der Erlös der Theateraufführungen wird zum großen Teil dem Ausbau der Kinderkrippe St. Marien in Obertrubach zufließen.

Ein Betrag geht direkt zu einem Projekt in Tansania, das die Studentin Katharina Brüttung aus Obertrubach im Sommer für zwei Monate vor Ort begleitet hat.

Die vorgesehenen acht Aufführungen sind bereits ausverkauft. Eine zusätzliche Vorstellung wurde für den Dienstag, 8. Januar, um 20 Uhr eingeschoben. Karten bei Mirco Reichel, Telefonnummer (09245) 989042 bestellt werden.

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