Kampf um Respekt und die Tabellenspitze

EGGOLSHEIM - Sei es Ballsport, Athletik oder Kampfsport - Frauen haben es schon immer schwerer, im Sport ernst genommen zu werden. Auch beim Basketball ist es nicht anders. Die Frauenmannschaft der DJK Eggolsheim musste sich erst Respekt erarbeiten. Beim Bezirksliga-Spiel gegen Oberhaid (46:34) zeigten die Tabellenzweiten, dass sie diesen auch verdient haben.

Es ist das fünfte Spiel der Saison. Die Eggolsheimer Damenmannschaft steht auf dem zweiten Tabellenplatz der Bezirksliga. Erster zu werden, ist das angestrebte Ziel der Mädels. Und das merkt man auch bei dem Spiel gegen den RSC Oberhaid, dem Tabellensiebten. In den ersten beiden Vierteln legt sich die Truppe ordentlich ins Zeug, zur Halbzeit steht es 39:19. Trainer Daniel Köstner ist stolz auf seine Mannschaft. Doch dann geht es abwärts und die Oberhaider holen kräftig auf. „Langsam wird’s richtig knapp“, raunen die ersten Zuschauer.

Ihre Sorge ist unbegründet. Letztendlich endet das Spiel mit einem 46:34-Heimsieg für die Eggolsheimer. Bis auf die letzten beiden Viertel ist der Trainer sehr zufrieden mit seinem Team, der Sieg ist ein weiterer Schritt Richtung Tabellenspitze. „Vielleicht schaffen wir dieses Mal den Aufstieg“, hofft Köstner.

Mädels halten zusammen

Zwar gibt es Frauenbasketball in Eggolsheim schon seit Jahrzehnten, quasi seit der Gründung des Vereins, aber die Mannschaft in der Konstellation besteht erst seit einem knappen Jahr. „Wir mussten ganz von vorne anfangen“, erklärt Köstner. Er ist nun seit drei Jahren Trainer und hat während dieser Zeit vor allem eins feststellen müssen: Damenbasketball unterscheidet sich deutlich von dem der Herren. Er habe den Mädels zuerst einmal die Grundlagen beibringen müssen. Es habe lange gedauert, bis diese in den Köpfen der Sportlerinnen verankert waren. Doch die Anfangsschwierigkeiten beim Zusammenspiel wurden weniger und die Mannschaft immer besser. „Das Beste an meinem Team ist, dass sie so gut zusammenhalten. Sie stehen einander bei und machen außerdem immer, was ich sage“, lobt der Trainer.

Zickereien gäbe es nicht. Aber oft müsse er auch eine Art Mentaltrainer sein. „Ich muss den Mädels oft erst einmal den Kopf frei pusten, damit sie ordentlich spielen“, erklärt Köstner.

Ein weiterer Unterschied zum Herrenbasketball sei, dass er anders wahrgenommen werde. Frauen müssen erst beweisen, dass sie Respekt im Sport verdient haben und ernst genommen werden können. Doch der Trainer ist sich sicher, dass die Mannschaft das bereits geschafft hat. Beste Voraussetzungen, um die Tabellenspitze zu erreichen.