Mehr Pestizid für die Kirsche
7.3.2011, 17:17 UhrAngesichts der erheblichen Schäden, die die Kirschfruchtfliege 2010 angerichtet habe, ist neben dem Pflanzenschutzmittel Mospilan SG der zusätzliche Einsatz eines genehmigungspflichtigen Dimethoat-Pflanzenschutzmittels geplant.
So jedenfalls lautet das Strategiepapier der Fachgruppe Obstbau im Bundesausschuss Obst und Gemüse des Deutschen Bauernverbandes. Demnach müsse der Schädling chemisch bekämpft werden. Da das Pflanzenschutzmittel Mospilan SG bei extremen Befallsituationen nicht ausreiche, soll vor der Ernte ein genehmigungspflichtiges Dimethoat-Pflanzenschutzmittel und Mospilan SG verwendet, werden.
Der entsprechende Antrag der Fachgruppe sieht den Beginn der 120-tägigen Genehmigungsdauer für den 1. Mai vor.
Koschyk habe dafür beim zuständigen Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Gerd Müller, um Unterstützung geworben. Dieser habe ihn darüber informiert, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in diesem Zusammenhang Anträge auf Genehmigung genannter Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege bearbeitet.
Das Bundesamt könne das Inverkehrbringen oder die Einfuhr nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel bei Gefahr im Verzug für die Bekämpfung bestimmter Schadorganismen genehmigen. Koschyk sei zuversichtlich, dass das Bundesamt den Vorschlag der Fachgruppe Obstbau positiv bewerte.
Auch komme das Bundesinstitut für Risikobewertung auf Grundlage des derzeitigen Kenntnisstandes zu dem vorläufigen Schluss, dass die vorgeschlagene Strategie zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege aus Sicht der gesundheitlichen Bewertung grundsätzlich unterstützt werden könne.
Koschyks Einschätzung nach müsse in jedem Fall ein wirksames Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen, damit verheerende existenzielle Auswirkungen auf die Kirschenanbauern in der Fränkischen Schweiz verhindert werden. Er werde daher weiterhin die Vorschläge der Fachgruppe Obstbau des Deutschen Bauernverbandes „nachhaltig unterstützen“, so Koschyk.