Neunkirchen: Andrej Novak will Bürgermeister werden
10.12.2019, 16:06 UhrEinstimmig wurde der Osteuropaexperte der „European Cosmopolitan Consulting“ und geschäftsführende Vorsitzende von „One European“ bei der Aufstellungsversammlung nominiert. „Die Bürger sollen eine progressive, ökologische und zukunftsorientierte Wahl haben“, erklärte Novak, warum er sich für die Wahl zur Verfügung gestellt hat. Ein politischer Neuling ist er nicht: Sein Spielfeld war bisher die große und hier vor allem die Europapolitik – da war der 42-jährige Neunkirchner mit Barbara Lochbihler bayerischer Spitzenkandidat.
2008 hatte Andrej Novak für den Kreistag kandidiert, aus Neunkirchen über zehn Prozent der Stimmen bekommen und 24, 8 Prozent der Stimmen bei der Bezirkstagswahl. Doch auch in seiner Heimatgemeinde ist er nicht unbekannt, gründete Novak vor zehn Jahren doch den Ortsverband der Grünen und ist seither in der Vorstandschaft aktiv gewesen. Aktiv, das bedeutete trotzdem mehr hinter den Kulissen, um das Wahlprogramm festzusetzen. „Die Inhalte sind mir wichtig“, betonte Novak.
Am Programm für die Kommunalwahl arbeitet er gerade, im Januar kann sich dann jeder Neunkirchner Bürger ein Bild von den Schwerpunkten der Grünen Arbeit vor Ort machen. „Denke global, handle lokal“ wird dabei herausgestellt. „Wir müssen auch vor Ort etwas für den Klimawandel tun, für den Frieden und für ein gutes Zusammenleben. Wir müssen die Lebensqualität und die Grundlagen für die kommenden Generationen sichern“, so Novak.
Das sei in erster Linie die Energiewende. „Wir haben die Power in Neunkirchen, haben die Energiequellen hier. Trotzdem importieren wir Öl und Gas, um den Energiebedarf zu decken“, sagte Novak. Diese Energieträger dienen dem reinen Konsum und fördere Regionen, die wenig demokratisch seien. Krieg und Terror würden damit finanziert. Die vorhandenen Energiequellen nutzen, ist deshalb ein großes Ziel der Grünen.
Mit seiner Nominierung wollten die Grünen den Bürgern eine Option geben, die den Klimaschutz ernst nehme und praktische Lösungen aufzeige. „Das kann man nur mit starken Grünen im Gemeinderat umsetzen“, meinte Novak. Und als Bürgermeister habe man Einfluss darauf, wie die Verwaltung arbeite und was auf die Tagesordnung gesetzt werde.
Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien war für den gebürtigen Neunkirchner Novak, der kroatisch-donauschwäbische Wurzeln hat, ausschlaggebend, nicht Lehrer für Englisch und Geschichte zu werden, sondern Politikwissenschaften zu studieren. „Damit solche Kriege nicht mehr möglich sind.“
Sein zweisprachiges Aufwachsen spielte sicher eine Rolle, sich auf Südosteuropa zu spezialisieren. Russisch und Ukrainisch spricht er zusätzlich.
Andrej Novak arbeitete in der Wirtschaft in Moskau und London. Auch in der Marktgemeinde hat er sich von klein auf engagiert. Fünf Jahre ministrierte er in der katholischen Kirche und sammelte Hilfsgüter für Binnenflüchtlinge in Kroatien, in der Kinderarztpraxis seiner Mutter. All das prägte ihn in seiner Entscheidung, sich politisch zu engagieren. „Denn die Änderungen beginnen vor Ort“, war sich Novak sicher.
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