16.000 Tonnen CO₂-Emissionen werden vermieden
Projekt für 10 Millionen Euro: Spatenstich für Solarpark Walkersbrunn II und III
28.10.2021, 10:03 UhrNur einige hundert Meter vom Kasberger Windrad entfernt wurde der Spatenstich für den Solarpark Walkersbrunn II und III vollzogen. Auf dem Grünland haben Gräfenbergs Bürgermeister Ralf Kunzmann, Landrat Hermann Ulm, Energiemanager des Landkreises, Dominik Bigge und Anumar-Geschäftsführer Markus Brosch den Spaten in den steinigen Boden gerammt, um nach zweijähriger Vorplanung den Auftakt zu geben. Es wurden Flächen ausgewählt, Angebote erstellt und Gespräche mit den Grundstückseignern geführt.
Solarpark Walkersbrunn II und III: Ökologischer Fußabdruck kann sich sehen lassen
Nach Abschluss des Pachtvertrages erfolgte die Projektvorstellung im Stadtrat. Der war sich einig, die Firma Anumar aus Ingolstadt zu beauftragen, die schon den Solarpark Walkersbrunn I mit 7220 Kilowattpeak (kWp) errichtet hatte. Die Firma besteht seit 2010, errichtet und betreibt Solarkraftwerke in Deutschland und Chile. Im Portfolio befinden sich Solarparks mit einer Gesamtleistung von mehr als 300 Megawatt (MW), auch das größte Solarkraftwerk Bayerns Schornhof. Nun sollen in Walkersbrunn auf rund 50.000 Photovoltaik-Modulen weitere 20 MW dazu kommen. Etwa 290 Wechselrichter sorgen für einen jährlichen Stromertrag von etwa 21 Gigawattstunden (GWh), mit dem mehr als 5000 Haushalte versorgt werden.
Der ökologische Fußabdruck kann sich sehen lassen: Rund 16.000 Tonnen CO₂-Emissionen können so vermieden werden. Dabei gewährleistet der Vertragspartner Anumar nicht nur den Bau des Solarparks und den Betrieb, sondern auch nach Ende der Pacht, die bis zu 30 Jahren dauern kann, den vollständigen Rückbau und die Wiederherstellung des ursprünglichen Flächenzustandes.
Ohne Proteste, wie sie sonst häufig vorkommen
Landrat Hermann Ulm freute sich in seinem Grußwort insbesondere darüber, dass der Baubeginn gänzlich ohne sonst so häufige Proteste erfolgte, und die Verpächter auch unkompliziert ihre Flächen zur Verfügung stellten. Vielleicht hat das etwas mit der Bürgerbeteiligung zu tun, die ab Inbetriebnahme vorgesehen ist. Auch die Kooperation mit den lokalen Imkern und die Weideflächen für die Schafhalter haben sicherlich positive Resonanz gefunden. Zur Eröffnung soll es einen „Tag des offenen Solarparks“ für interessierte Bürgerinnen und Bürger geben.
Auch Gräfenbergs Bürgermeister Ralf Kunzmann sieht die Vorteile für die Kommune. Die Gewerbesteuer bleibt mit 100 Prozent vor Ort. Einzelne Gewerke sollen an regionale Unternehmen vergeben werden. Anumar trägt alle Kosten und Risiken des Bauleitverfahrens, betreibt den Solarpark selbst und sorgt somit für die Entlastung der Verwaltung.
Noch in diesem Jahr sollen die Pfosten eingerammt werden. Die gesamte Fläche wird von einem Niederwildzaun umgeben, bei dem die unteren 20 bis 30 Zentimeter frei bleiben, ehe das Montagegestell installiert wird – das nicht höher als drei Meter ist. Dann folgt die Anbringung der Module und Wechselrichter. Da die Pfosten lediglich in den Boden gerammt und die Trafostationen mit Kies unterbaut werden, liegt die Versiegelung der Fläche beim gesamten Solarpark bei unter einem Prozent. Darüber hinaus garantiert der Verzicht auf Betonierung, dass nach Laufzeitende eine landwirtschaftliche Nutzung sichergestellt ist. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass nach wenigen Jahren wertvolle Rückzugsgebiete für Tier- und Pflanzenarten entstehen – ein Gewinn für Biodiversität. Die Investitionskosten für das Projekt sollen voraussichtlich zehn Millionen Euro betragen.
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