Schüler heizten im Theater ein

13.01.2014, 08:00 Uhr
Schüler heizten im Theater ein

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Zu Beginn der Show wurde das Publikum auf das bekannte interaktive Mitwirken hingewiesen, das bei diesen Musical ein Muss ist. Nur auf den Gebrauch von Wasser-spritz-Pistolen wurde verzichtet. Das Rockmusical mit selbstgefertigtem Bühnenbild und unter der musikalischen Leitung von Jens Wimmers setzten die Schüler anschaulich um.

Zur Geschichte: Das frischverlobte und ziemlich verklemmte Paar Janet Weiss (mit toller Mimik gespielt von Antonia Keck) und Brad Majors (gesanglicher Star des Abends: Milan Lukaschek) fragt wegen einer Autopanne an einem abgelegenen Schloss nach einem Telefon. Der kahlköpfige Diener Riff Raff (sehr mysteriös: Magnus Gschoßmann), stets begleitet von dem nuttigen Hausmädchen Magenta (hätte mehr Selbstbewusstsein vertragen können: Gloria Schuster), führt sie in das Schloss.

Die kultige Tanzszene „The Time Wrap“ wurde, dank der professionellen Unterstützung von Silvan Ruprecht vom Ballettförderzentrum in Nürnberg, sensationell getanzt und gesungen. Bei den Tanzszenen waren stets die übrigen Hausbewohner, die Transilvanier, dabei (engagiert: Mirjam Freese und Hannah Pawelke).

Die Kostüme und das Make Up der Hauptdarsteller hatten allgemein einen Hauch von Burlesque und orientierten sich an O’Brien’s Original-Theater. Johannes Flommersfeld als Erzähler des Abends sorgte mit seinen Schrittfolgen-Karten für Lacher und wurde stets stilecht während der Show ausgebuht. Er machte die Szene perfekt mit dem legendären Satz: „It’s just a jump to the left“.

Zeugen der Geburt

Weiter in der Story: Der außerirdische Hausherr Dr. Frank N’Furter (sehr mutig: Jan Nittka) mit Strapsen und schwarzen Lack-Plateau-High-Heels enthüllte an diesem Abend seine neuste Schöpfung: Einen Mann, den er zu seinem Vergnügen erschaffen hat: „Rocky“ (die Frauenwelt schloss ihn ins Herz: Maximilian Teschemacher). Janet und Brad, die mittlerweile durch die sexy Schlossbewohner Columbia (Gabriela Chatzigeorgiou) und Kolumbia (Alina Linsenmeyer) nur noch in Unterwäsche auf der Bühne standen, waren unfreiwillig Zeugen dieser Geburt. Furter’s Ex-Geliebter Eddie (hat enthusiastisch gespielt: Paul Hagen) wurde anschließend vom erotomanischen Furter umgebracht. Das Spiel nahm seinen Lauf, wie der bekannten Story zufolge. Mit der spießigen Dr. Evelin Scott (sehr schön spießig: Tanya Gräf) schaffte es das einst so verklemmte Paar zum Ende hin gerade noch aus dem Schloss.

Selbstbewusst und mit sehr viel Begeisterung und Spaß an der Sache traten die Schüler auf und heizten ihrem Publikum nicht nur gesanglich ein. Die Zuschauer riefen laut, warfen mit Konfetti und Spielkarten – Liebhaber des Musicals kamen also absolut auf ihre Kosten. So gab es zu Recht am Ende Zugaben und Standing Ovations für alle Mitwirkenden. Setzen, Eins!

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