14 Feuerwehren im Einsatz: Spektakuläre Großübung in Fränkischer Schweiz
27.10.2019, 16:05 UhrFeueralarm in der oberen Etage des Bildungshauses, Bau F, in Obertrubach: 90 Menschen befinden sich darin. Dichter Qualm steigt aus dem Fenster auf, die Sirenen im Haus heulen, kurz darauf auch die der Feuerwehren im weiten Umkreis. Es ist eine Großübung von 14 Feuerwehren aus der Region zwischen Kirchehrenbach, Gräfenberg, Hiltpoltstein und Kleingesee, an der sich weitere Rettungskräfte wie der ASB beteiligen.
Dabei handelte es sich um eine sogenannte "scharfe Übung". Nur ein engster Kreis von Verantwortlichen wusste Bescheid. Die Bedingungen sollten möglichst realistisch sein.
Schwachstellen erkennen
Anja Wicht und Klaus Georg Gotthard, beide verantwortlich für das Bildungszentrum, beobachteten die Übung aufmerksam. Sie gibt auch den Bediensteten in der Bildungsstätte die Chance zu lernen, mit solchen Notsituationen umzugehen und mögliche Schwachstellen zu erkennen, die von ihrer Seite behoben werden können, sagen sie. Präventiv zu handeln, finden sie ganz wichtig.
Das Objekt liegt an einer engen Straße am Berg, ohne Ausweichmöglichkeit. Umso wichtiger war ein geordnetes Vorgehen. Erwartungsgemäß war die Obertrubacher Wehr als erste da. Um eine möglichst sichere Löschwasserversorgung zu sichern, wurde das Wasser aus der Trubach entnommen. Dafür war die Bärnfelser Wehr verantwortlich. Sie legten eine lange Schlauchverbindung bis zum Brandort.
Die nach und nach eintreffenden Löschfahrzeuge wurden zunächst unten an der Hauptstraße abgefangen und von dort gezielt für den Einsatz verteilt, damit die Straße nicht verstopft wird. Da der angenommene Zimmerbrand sich in den oberen Etagen befand, kam dem großen Fahrzeug mit der Drehleiter zentrale Bedeutung zu. Die Leiter ist eine Anschaffung der Wehren von Igensdorf, Obertrubach, Egloffstein, Hiltpoltstein und Weißenohe und ist in Gräfenberg angesiedelt.
Aus der Gefahrenzone holen
Es galt, über die Drehleiter und auch im Inneren, teilweise mit Atemschutzträgern, mögliche Hilfesuchende im Haus zu lokalisieren, sie zu beruhigen, Erste Hilfe zu leisten und sie aus der Gefahrenzone herauszuholen. In einem Nebengebäude wurde mit dem ASB und Notärzten die weitere fachgerechte Behandlung gesichert.
Wie Kreisbrandmeister Florian Burkhardt mitteilte, waren rund 200 Einsatzkräfte mit 21 Fahrzeugen an der Aktion beteiligt. 18 Verletzte galt es ausfindig zu machen und zu retten. Die Einsatzzentrale befand sich ein wenig entfernt auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus, um ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen.
Kreisbrandmeister Oliver Flake unterstrich die Bedeutung der Übung im Bildungshaus mit Zimmerbrand und Räumung, der Ordnung des verfügbaren Raumes und der Rettung von Verletzten – für die Feuerwehren keine alltägliche Aufgabe. Verbesserungspotenzial gebe es immer, sagte Flake.
So sieht das auch Bürgermeister Markus Grüner: "Eine Übung an diesem Objekt war extrem wichtig. Bei 12 000 Übernachtungen im Jahr fühlt man sich besser, wenn man weiß, wie Feuerwehr und Angestellte bei einem Notfall im Haus vorgehen müssen. Wir halfen als Gemeinde, wo es ging." Brandschutz sei gut angelegtes Geld. Mit einer einer Abschlussbesprechung endete der Einsatz.
Am Wochenende mussten die Einsatzkräfte noch zu einem richtigen Einsatz eilen: Ein Nürnberger stürzte in Obertrubach beim Klettern in die Tiefe.
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