Warum Forchheim keinen täglichen Apotheken-Notdienst mehr hat
27.04.2021, 11:12 UhrHerr Dr. Hammer, warum gibt es in Forchheim keine täglichen Apothekennotdienste mehr?
Eine Apotheke des Forchheimer Umlands hat letztes Jahr einen Antrag bei der Bayerischen Landesapothekerkammer gestellt, dass die Notdienste aus dem Umkreis mit denen der Forchheimer zusammengelegt werden sollen, um insgesamt an Notdiensten zu sparen. Im vergangenen Herbst hat daraufhin eine Abstimmung stattgefunden. Die Mehrheit der Apotheker hat gesagt: "Ja, das wollen wir haben." Die Kammer hat dem Ergebnis zugestimmt, seitdem haben wir keinen täglichen Nachtdienst mehr in Forchheim.
Was halten Sie von dieser Entwicklung?
Ebenso wie andere Forchheimer Apotheken haben wir dagegen gestimmt, wir wollten diese Veränderung auf keinen Fall. Meiner Meinung nach kann es nicht sein, dass eine Stadt mit 33 000 Einwohnern zwei oder mindestens ein Mal in der Woche überhaupt keinen Notdienst hat. Für diejenigen, die außerhalb wohnen, ändert sich zwar wenig. Die mussten schon immer auf Nachbarorte ausweichen. Für die Forchheimer ist es aber eine schlechte Entwicklung: Sie müssen in bestimmten Nächten etwa nach Eggolsheim oder Ebermannstadt fahren, um sich im Notfall mit Medikamenten zu versorgen.
Um welche Art von Notfällen geht es dabei zum Beispiel?
Häufig kommen Menschen mit Fieber und brauchen Antibiotika. Auch Augenverletzungen kommen vor, diejenigen benötigen zum Beispiel Tropfen. Ein klarer Notfall liegt auch vor, wenn jemand mit einem fiebrigen Säugling kommt. Auch wenn ein Kunde um halb zehn Uhr abends ein Nasenspray möchte, weil er nicht schlafen kann, ist das für mich ein Notfall. Ich mache den Notdienst gerne, weil viele Menschen einfach froh darüber sind.
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