Waschanlage Bamberger Straße: Neuer Betreiber gefunden

FORCHHEIM - Etwas versteckt zwischen Norma und Jet-Tankstelle liegt auf dem Gelände an der Bamberger Straße eine Waschanlage. 2013, als auf dem Grundstück die Tankstelle gebaut wurde, war auch sie eingerichtet worden – mit Waschboxen, einer Waschstraße und Staubsaugern. Jetzt geht sie neu in Betrieb.

Fast zwei Jahre lang jedoch wurde hier kein Auto gereinigt. Die Anlage war geschlossen, der ehemalige Betreiber nicht auffindbar. Nun sollen Waschstraße und -boxen wieder geöffnet werden. Der Pachtvertrag wurde Anfang Februar unterschrieben. Dabei ist der neue Pächter, der bislang Waschanlagen in Feuchtwangen, Ansbach und Rothenburg betreibt, durch die Recherchen und den Artikel in den Nordbayerischen Nachrichten auf den leerstehenden Gewerbebetrieb gestoßen.

Im Umfeld der Waschanlage fragte man sich lange, wie es auf dem Gelände weiter geht. Es heißt, das Grundstück habe mehrmals den Besitzer gewechselt. Der letzte Eigentümer habe geäußert, dass der ehemalige Mieter der Waschanlage ihm mehrere Mieten schuldig geblieben sei.

Neuer Pachtvertrag unterschrieben

In einer Sitzung des städtischen Bauausschusses im Herbst 2019 war außerdem ein Abriss der Waschanlage zur Sprache gekommen. Konkret ging es dabei um den Antrag eines Investors, eine zusätzliche Grundstücksausfahrt vom Norma-Parkplatz zur Bügstraße zu schaffen. Dafür sollte die Waschanlage weichen, um an deren Stelle die Ausfahrt zu bauen. Der Antrag wurde abgelehnt. Die Mitglieder des Bauausschusses befürchteten, dass damit die Verkehrsbelastung in der verkehrsberuhigten Bügstraße zunehmen würde. Somit blieb alles, wie es war auf dem Grundstück.

Das Thema bewegte im Februar 2020, als der Artikel darüber in den NN erschien, so einige Menschen. Denn nicht wenige hatten Gutscheine bei der Waschanlage gekauft und fragten sich nun, ob sie diese jemals wieder einlösen könnten. Darüber hinaus erreichten die Redaktion auch mehrere Anfragen von Waschanlagen-Betreibern, die nach einem Kontakt zum Grundstückseigentümer fragten. Einer davon war Markus Bleker, der verschiedene "Na klar-Waschstraßen" in Mittelfranken betreibt. Er meldete sich vor einigen Wochen erneut und teilte mit: "Es ist tatsächlich so, dass ich über Ihre Tipps letztendlich von der neuen Eigentümerin kontaktiert wurde."

Nachdem Anfang Februar der Pachtvertrag unterschrieben worden war, ist der SB-Waschpark, also die drei Wasch-Boxen inklusive Staubsauger, technisch überarbeitet worden und wieder in Betrieb gegangen. "Das wird von den Kunden gut angenommen", erklärt Markus Bleker. Noch weist die Beschilderung nicht auf den neuen Betreiber hin. "In den nächsten Wochen werden wir die Schilder jedoch austauschen", so der neue Betreiber. Für die Waschstraße selbst werde gerade ein Konzept ausgearbeitet, um die Wasch-Technik zu erweitern und umzubauen. "Wir hoffen, dass wir Ende Mai eröffnen können", so Bleker. Ganz sicher sei es aber aufgrund der Lieferengpässe in Corona-Zeiten noch nicht. Derzeit sucht er Personal für die neue Waschstraße.

Wer noch alte Karten hat, soll sich melden

Außerdem sei er damit beschäftigt, ein Konzept auszuarbeiten, damit Gutscheine oder Rabattkarten der alten Waschstraße nicht komplett ihre Gültigkeit verlieren. "Wir können die Karten nicht komplett in Zahlung nehmen, aber ich könnte mir vorstellen, dass wir für die Inhaber solcher Karten eine Art Rabatt gewähren können", erklärt er. Wer noch eine Gutschein- oder Rabattkarte des früheren Betreibers habe, könne sich gern bei ihm melden, fordert er ehemaligen Kunden auf. "Dann habe ich einen Anhaltspunkt, wie wir dieses Rabattsystem gestalten könnten."

Zum ehemaligen Besitzer übrigens gab und gibt es keinerlei Kontakt. "Der scheint nach der Insolvenz wirklich über alle Berge", sagt Markus Bleker.