Stadt Fürth geht gegen Bordell vor
07.07.2011, 13:00 Uhr
Wie berichtet, hatte sich — auch bei den FN — ein Anwohner beklagt, das erst im Dezember eröffnete Bordell werte den ganzen Stadtteil ab. Dabei seien doch Millionen Euro geflossen, um die Südstadt „zu einem lebenswerten Ort zu machen“. Zudem liegen etliche Krippen, Kitas und Schulen in der Umgebung. „Sollen die Kinder auf ihrem Schulweg immer am Puff vorbei?“, schimpfte der Mann.
Von außen dürfte allerdings weder ein Kind noch ein Erwachsener bemerken, was sich hinter der Altbaufassade abspielt. Knallige Reklame, rotes Licht und halbnackte Frauen an den Fenstern gibt es nicht. Der Kripo Fürth zufolge ist der Betrieb genauso unauffällig wie die weiteren acht „bordellartigen Etablissements“ und 15 Terminwohnungen in Fürth.
Nutzungsänderung nötig
Da die Flößaustraße nicht zum Sperrbezirk zählt, sah man beim Ordnungsamt der Stadt keine Möglichkeit einzuschreiten; die Bauaufsicht nun hingegen schon. Denn: Um ein Bordell in dem Wohnhaus zu etablieren, hätte die Betreiberin eine „bauaufsichtliche Nutzungsänderung“ gebraucht, sagt der städtische Mitarbeiter Josef Kobras. Diese wurde aber nie beantragt — und wäre, so heißt es, auch nie genehmigt worden.
Kobras zufolge ist das Rechtsamt der Meinung, eine Klage habe Aussicht auf Erfolg. Da die Betreiberin aber viel Geld in Umbau und Sanierung investiert hat, rechnet die Verwaltung damit, dass es zu einem Prozess kommen wird. Und was ist mit dem zweiten Bordell in der Flößaustraße? Müsste dieser alteingesessene Betrieb im Sinne der Gleichbehandlung dann auch schließen? Von diesem habe er bislang nichts gewusst, sagt Kobras, „aber wir müssten dann wohl überprüfen, ob der Fall ähnlich einzustufen ist“.
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