Auch Fürth beteiligt sich an der Aktion: Weg mit den Kippen!
15.11.2018, 11:00 UhrBlei, Kupfer, Chrom, Kadmium, Arsen, Plastik, Teer und aromatische Kohlenwasserstoffe… Das ist ein Giftcocktail, den sich niemand einflößen möchte. Die Natur aber bekommt den fatalen Mix ständig ab – weil zahlreiche Menschen ihre Kippen einfach wegschnippen.
Was wenige wissen: Die Stummel sind hochtoxisch und schwer abbaubar. Die Auswirkungen sind enorm, wie der Umweltverein Bluepingu mit der Sammelaktion am Samstag deutlich machen möchte. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jährlich 4,5 Billionen Zigarettenstummel achtlos weggeworfen. Die Reste enthalten mehr als 4000 Chemikalien, und ein einziger Filter reicht, um ganze 50 Liter Grundwasser zu verschmutzen. "Der Regen wäscht die Giftstoffe heraus und sie gelangen in unsere Böden, Gewässer und ins Grundwasser", heißt es in der Ankündigung von Bluepingu.
Die Zigarettenstummel-Sammelaktion läuft am Samstag ab 11 Uhr in Fürth und parallel auch in Nürnberg. Daran beteiligen können sich alle Bürger, die ihre Stadt ein wenig sauberer machen und der Umwelt Gutes tun wollen. "Skeptiker und Nachhaltigkeitsanfänger sind ebenso willkommen wie langjährige Aktivisten", versichert Florian Friedrich von der Fürther Ortsgruppe. Auch Kinder können helfen.
Aus dem Gift werden Möbel
Die Veranstaltung führt Bluepingu gemeinsam mit der Initiative Upzigle durch, die dafür sorgen will, dass der Zigarettenmüll nach dem Sammeln nicht einfach nur entsorgt, sondern recycelt wird: Aus dem im Filter enthaltenen Kunststoff können dann ganz praktische Dinge wie zum Beispiel Möbel entstehen. Upzigle sucht dafür noch Firmen in der Region.
Der richtige Entsorgungsort für die Stummel ist übrigens der Restmüll. Bluepingu empfiehlt außerdem, tragbare Aschenbecher zu verwenden oder selbst gedrehte Zigaretten mit umweltfreundlichen Papers und Filtern.
Der Treffpunkt ist am Samstag um 11 Uhr am Dreiherrenbrunnen in der Fußgängerzone, die Aktion dauert zirka zwei Stunden. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Handschuhe und Eimer verteilt Bluepingu, solange der Vorrat reicht. Wer will, kann zum Sammeln leere Plastikeimer oder leere PET-Plastikflaschen mit Deckel mitbringen.
5 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen
Alterlanger
Wenn die WHO die weggeworfenen Stummel zählt, kann sie die doch gleich einsammeln.
JoergM
Also die Dreckspatzen werfen es weg und die die es stört räumen es auf ... diese Art der Erziehung funktioniert bei Kindern nicht - ich bezweifle sehr stark, dass es hier funktioniert.
Ich würde gerne auch unsere Städte sauberer sehen ... darf ich mal fragen, was die Ordnungsämter dafür machen ? Wie hoch waren denn die verhängten Strafen in den letzten 12 Monaten für derartige Entsorgung von Zigarettenkippen ?
Strafen von 10 Euro / 20 Euro sind zu niedrig. Auf jede ertappte wilde Entsorgung kommen doch mehr als 100 nicht entdeckte Fälle.
awinckler
Tolle Sache!!
@Anton: Wer soll die Strafen denn verhängen, wenn ein MA der Behörde selbst Kippen auf die Straße wirft und anschl. in den E-Golf des Amts für Umwelt und Ordnung steigt?
Und: Ja, liebe Redaktion, das hat sich tatsächlich so ereignet, Zeugen vorhanden ;)
Anton
Erst aufklären und dann Strafen verhängen. 10.- pro Kippe auf der Strasse und 20.- fürs werfen aus dem fahrenden Auto. Letzteres sind die besonderen Prinzen.
franke046
Ich vermute einmal dass die Verursacher des Drecks, sprich Raucher die ihre Kippen einfach wegwerfen, sich nicht beteiligen.
Ob sie es in ihren Wohnungen genauso machen? Kippen einfach auf den Boden werfen.